Montenegro und Serbien weisen Botschafter des jeweils anderen Landes aus

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Ein Blick auf Belgrad.Foto: iStock
Epoch Times29. November 2020

Montenegro und Serbien haben am Samstag den Botschafter des jeweils anderen Landes ausgewiesen. Montenegros Außenministerium erklärte den serbischen Botschafter Vladimir Bozovic zur „Persona non grata“, weil dieser sich in die inneren Belange des Landes eingemischt habe. Hintergrund waren umstrittene Äußerungen des Diplomaten zur Geschichte beider Länder. Belgrad erklärte daraufhin den montenegrinischen Botschafter Tarzan Milosevic zur unerwünschten Person und rief ihn auf, binnen 72 Stunden das Land zu verlassen.

Auslöser des Streits war eine Aussage von Bozovic bezüglich einer im Jahr 1918 abgehaltenen Versammlung, bei der die Vereinigung Montenegros mit Serbien und der Beitritt zum Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen beschlossen wurde. Der serbische Botschafter hatte die Versammlung am Freitag als „Befreiung“ bezeichnet.

Montenegros Außenministerium warf Bozovic daraufhin vor, er habe mit seinen Äußerungen „das Land herabgewürdigt, das ihm diplomatische Gastfreundschaft erwiesen hat“. Das Parlament in Podgorica hatte 2018 in einer symbolischen Resolution die Beschlüsse von 1918 für nichtig erklärt.

Montenegro hatte sich 2006 von Serbien abgespalten, aber die Debatten über die nationale Identität des kleinen Balkanstaats dauern bis heute an. Knapp 30 Prozent der rund 620.000 Einwohner des Landes sind ethnische Serben. (afp)



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