Monsun: Regen wie „nur etwa alle 200 Jahre“ in Südkorea

Der Zugverkehr im Süden von Südkorea wurde teilweise eingestellt. Innenminister Lee Sang-min rief die Menschen auf, Tiefgaragen, Unterführungen und Ufer von Gewässern zu meiden. Grund ist die diesjährige Regenzeit.
Ein Mann bahnt sich in Guwahati, Indien, den Weg durch die Überflutungen nach schweren Monsunregenfällen.
Ein Mann bahnt sich in Guwahati, Indien, den Weg durch die Überflutungen nach schweren Monsunregenfällen.Foto: Anupam Nath/AP/dpa
Epoch Times10. Juli 2024

Beim diesjährigen Monsun sind in mehreren Teilen Südkoreas Menschen ums Leben gekommen. „In drei Regionen kam es zu Regenfällen der höchsten Stufe, wie sie nur etwa alle 200 Jahre vorkommen“, sagte ein Beamter der südkoreanischen Meteorologiebehörde der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch.

Wie die Nachrichtenagentur „Yonhap“ unter Berufung auf das Innenministerium berichtete, starben durch die Regenfälle vier Menschen.

Der Wetterbehörde zufolge erlebten die Städte Geumsan und Chupungnyeong in der Region Chungcheong sowie Gunsan in der Provinz Jeolla einige der stärksten Regenfälle, die je aufgezeichnet wurden.

130 Millimeter Regen in einer Stunde

In Gunsan fielen demnach am Mittwochmorgen 131,7 Millimeter Regen binnen einer Stunde – mehr als zehn Prozent des durchschnittlichen jährlichen Niederschlags in der Region. Flüsse traten über die Ufer und Straßen wurden überflutet, örtliche Fernsehaufnahmen zeigten Menschen, die durch hüfthohes Wasser wateten.

Eine Leiche wurde nach Angaben von Yonhap in einem Aufzug gefunden, nachdem eine Wohnung in Süd-Chungcheong überflutet worden war. Ein weiteres Todesopfer wurde in der Stadt Daegu ins Abwassersystem gesogen. Ein weiterer Mensch starb, als sein Auto in einen Fluss hineingezogen wurde, ein anderer beim Einsturz seines Hauses.

Der Zugverkehr im Süden des Landes wurde teilweise eingestellt. Innenminister Lee Sang-min rief die Menschen auf, Tiefgaragen, Unterführungen und Ufer von Gewässern zu meiden.

Der diesjährige Monsun ist auch in Pakistan – im Bild eine Straße in Islamabad – recht stark. Foto: Samir Qureshi/AFP via Getty Images

Während der Monsunzeit im Sommer wird nicht nur Südkorea regelmäßig von Überschwemmungen heimgesucht. Das südostasiatische Land ist in der Regel gut darauf vorbereitet. Auch Indien, Nepal und Pakistan sind stark betroffen.

Überschwemmungen auch in Tibet

Heftige Regenfälle haben auch in Tibet zu Überschwemmungen und Erdrutschen geführt, durch die hunderte Menschen von der Außenwelt abgeschnitten wurden. Betroffen seien sowohl Einheimische als auch Touristen, berichtete das chinesische Staatsfernsehen am Mittwoch. Unter anderem seien durch den seit Samstag anhaltenden Regen und dessen Folgen mindestens 472 Menschen beim Dorf Chentang nahe der Grenze zu Nepal blockiert worden.

Bis Mittwoch konnten den Angaben zufolge fast 350 Menschen gerettet werden. „Es sind aber noch immer mehr als 130 Touristen, Arbeiter aus anderen Provinzen und Händler gestrandet.“

Tibet ist eine autonome Region innerhalb Chinas. Peking hatte 1950 Truppen nach Tibet geschickt und kontrolliert es bis heute mit harter Hand, der Dalai Lama als geistliches Oberhaupt der Tibeter lebt in Indien.

„La Niña“-Phase hat Auswirkungen auf den Monsun

Derzeit gibt es im Pazifik eine „La Niña“-Phase, eine Phase kühleren Wassers, die entsprechende Auswirkungen auf die Stärke des Monsun hat.

Etwa alle drei bis fünf Jahre wechselt der Pazifik von einer „La Niña“-Phase, in der die Wassertemperaturen in der Äquatorregion relativ kühl sind, zu einer El-Niño-Phase, in der das Wasser wärmer als im Mittel ist, und umgekehrt. Dieser Zyklus wird als „El-Niño-Southern Oscillation“, kurz ENSO, bezeichnet.

Bekannt ist, dass „La Niña“zu mehr Regen an der australischen Nordküste und in Südostasien führt, einschließlich der Gefahr von Überschwemmungen und Erdrutschen. In Südamerika, insbesondere in Peru, Chile und Argentinien, kommt es zu Dürren.

In Nordamerika treten häufiger Hurrikane auf, in Indien verstärkt sich der Monsunregen. Es gibt feuchteres Wetter in Nordamerika bei den Großen Seen, Dürren im Süden der USA und in Mexiko. (afp/red)



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