Moderna-Impfung in Schweden, Dänemark, Finnland eingeschränkt
Eine nordische Studie wirbelt gerade in Skandinavien die Corona-Impfungen mit dem Moderna-Präparat Spikevax (mRNA-1273, Elasomeran) durcheinander. Durchgeführt wurde die Studie von der dänischen Regierungsbehörde Statens Serum Institut, der staatlichen schwedischen Medical Products Agency, dem National Institute of Public Health in Norwegen und dem finnischen Institute for Health and Welfare.
Nun sollen die vorläufigen Daten aus der noch unveröffentlichten nordischen Studie an den Ausschuss für Nebenwirkungen der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) weitergeleitet werden, wie „AP News“ berichtet. Die endgültigen Ergebnisse werden in einem Monat erwartet. Mehrere skandinavische Länder stoppten teilweise den Einsatz von Spikevax oder empfehlen die Konkurrenz.
In der EU ist der Moderna-Impfstoff seit Januar für Menschen ab 18 Jahren und seit Juli auch für Kinder und Jugendliche von 12 bis 17 Jahren zugelassen. In den USA wird der Moderna-Impfstoff erst ab 18 Jahren verabreicht. Im Vergleich zum mRNA-Impfstoff von Pfizer/BioNTech enthält das Moderna-Präparat die dreifache Menge an Wirkstoff.
Moderna: „In der Regel“ leichte Fälle
Am Mittwoch erklärte das US-Pharmunternehmen Moderna nach Angaben der „Neuen Zürcher Zeitung“ in einer E-Mail, dass man sich des seltenen Risikos einer Myokarditis oder Perikarditis bewusst sei. In dem Statement wurde versichert, dass es sich „in der Regel“ um leichte Fälle handle. Die betroffenen Menschen erholten sich demnach „in der Regel“ innerhalb kurzer Zeit, wofür nur eine Standardbehandlung und Ruhe nötig seien. Das Unternehmen verwies noch darauf, dass das Risiko einer Myokarditis (Herzmuskelentzündung) für Covid-19-Infizierte deutlich höher und die Impfung der beste Schutz dagegen sei.
Dänemark: Kein Spikevax unter 18
Wie „Bloomberg“ dazu schreibt, stoppt Dänemark die Moderna-Impfungen für Menschen unter 18 Jahren. Die Aktien des Pharmaunternehmens seien im New Yorker Handel um 5,3 Prozent gefallen. Dabei sieht sich Moderna nicht als einziger mRNA-Produzent in der Kritik. Dem Bericht nach habe Moderna-Chef Stéphane Bancel in einem Interview erklärt, dass größere Datensätze, einschließlich realer Daten aus den USA, darauf hindeuteten, dass das Myokarditisrisiko bei dem Moderna-Impfstoff und dem von BioNTech/Pfizer ähnlich sei.
In einem anderen Interview sagte Bancel kürzlich, dass seine ganze Familie seinen Impfstoff bekommen habe. Er erklärte auch, dass die Wirkung der Impfung aber kontinuierlich abnehme und prophezeite eine dauerhafte Impferneuerung und kündigte weitere Produktionsstandorte weltweit an.
Schweden: Impfwarnung ab Jahrgang 1991
Die schwedischen Behörden hatten am Mittwoch die Verimpfung des Moderna-Präparats für eine große Altersgruppe junger Menschen ausgesetzt. Junge Erwachsene, Jugendliche und Kinder mit Geburtsjahr 1991 und danach sollen vorerst bis zum 1. Dezember nicht mehr mit dem Vakzin geimpft werden. Laut einer Mitteilung der Gesundheitsbehörde soll es sich bei der betroffenen Personengruppe um 81.000 Menschen handeln.
Die als sehr selten bezeichneten Nebenwirkungen treten der nordischen Studie zufolge vor allem nach der zweiten Moderna-Dosis auf und zeigen sich meist innerhalb der ersten beiden Wochen nach der Impfung, aber auch noch zwei weitere Wochen. Mögliche Symptome seien:
- Müdigkeit und Kurzatmigkeit
- Unregelmäßiger Herzschlag und Herzklopfen
- Fieber und Schmerzen im Körper
- Druck- oder Gewichtsgefühl auf der Brust
- Es tut weh, tief durchzuatmen
- Schmerzen in der linken oder mittleren Brust
Finnland stoppt Spikevax teilweise
Auch im benachbarten Finnland wurde nun einem Bericht des Senders RT zufolge die Verimpfung des Corona-Vakzins des US-Herstellers für bestimmte Altersgruppen ausgesetzt. Die Behörden hatten am Mittwoch die Verimpfung für Männer unter 30 Jahren vorerst ausgesetzt. Als Begründung habe das Finnische Institut für Gesundheit und Soziales seltene kardiovaskuläre Nebenwirkungen wie Herzmuskel- oder Herzbeutelentzündungen (Myokarditis/Perikarditis) angegeben, heißt es.
Norwegen empfiehlt anderen Impfstoff
In Norwegen belasse man es hingegen bei einer Empfehlung, wie die „Neue Zürcher Zeitung“ schreibt. Geir Bukholm, Leiter der Abteilung für Infektionskontrolle am Norwegischen Institut für öffentliche Gesundheit, empfahl in einem Statement den Umstieg auf Pfizer/BioNTech: „Männer unter 30 Jahren sollten ebenfalls in Erwägung ziehen, sich mit Cominarty impfen zu lassen.“
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