Gelockerte Anforderungen: Bundesstaat New York will 4.000 Migranten einstellen

New York hat Mühe, Zehntausende Migranten zu versorgen. Jetzt will die Regierung des Bundesstaates 4.000 von ihnen in den öffentlichen Dienst aufnehmen – trotz fehlender Qualifikationen.
Titelbild
Hunderte Migranten am 6. Juni 2023 in New York City vor dem Jacob K. Javits Federal Building.Foto: David Dee Delgado/Getty Images
Von 1. Februar 2024

Der US-Bundesstaat New York plant, Tausende Migranten und Asylbewerber einzustellen, die zwar über eine Arbeitserlaubnis in den USA verfügen, aber bei der Arbeitssuche wegen mangelnder Sprachkenntnisse und anderer Qualifikationen auf Hindernisse stoßen.

Die Behörden haben 4.000 freie Stellen „gefunden“, heißt es in einem Memo (PDF) der New Yorker Behörde für den Öffentlichen Dienst (Department of Civil Service), das Anfang dieses Monats genehmigt wurde.

Bei den meisten dieser Stellen handelt es sich um „schwer zu besetzende Einstiegspositionen“ wie die Betreuung von Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen, Instandhaltung von Gebäuden und Grundstücken, Gastronomie, Autoreparatur und Bürokraft, heißt es in dem Memo, über das „Bloomberg News“ zuerst berichtete.

Hindernisse

In der Mitteilung wurden drei Hindernisse benannt, weshalb Migranten und Asylsuchende schwer in den öffentlichen Dienst aufgenommen werden können.

„Erstens sind viele Migranten und Asylbewerber nicht in der Lage, ihren Bildungsabschluss nachzuweisen, wie zum Beispiel einen Highschool-Abschluss oder eine gleichwertige Ausbildung, die für einige dieser Stellen erforderlich ist“, heißt es.

Zweitens verfügten einige von ihnen nur über begrenzte Englischkenntnisse. Und auch wenn sie notwendige Vorerfahrungen für die Stelle besäßen, sei es für die Behörden mitunter schwierig, eine vorherige Beschäftigung außerhalb der Vereinigten Staaten zu überprüfen.

Um diese Hindernisse aus dem Weg zu räumen, will New York Übergangspositionen schaffen, die „den Qualifikationen der Bewerber eher gerecht werden“, so das Memo.

Mit anderen Worten, der Bundesstaat plant, Migranten und Asylsuchende einzustellen, auch wenn ihnen die sonst notwendigen Voraussetzungen wie Englischkenntnisse, Zeugnisse oder der Nachweis früherer Beschäftigungen fehlen.

Die Einstellung wäre zeitlich begrenzt. Während dieser Zeit müssten diese Personen die erforderlichen Qualifikationen für die ausgeschriebene Stelle erwerben.

Die Schaffung solcher Übergangsstellen sei „für den Bundesstaat und seine Behörden eine Win-win-Situation, mit der sie qualifizierten und motivierten Personen sinnvolle Arbeitsplätze und Chancen vermitteln, die Migrantenkrise lösen und die Stellen im öffentlichen Dienst besetzen“, so das Memo weiter.

40.000 offene Stellen

Im Dezember letzten Jahres gab die New Yorker Arbeitsbehörde (Labor Department) bekannt, dass es 39.456 offene Stellen in der Privatwirtschaft für Migranten und Asylsuchende gebe. Allerdings kann die Behörde nicht nachvollziehen, wie viele dieser Personengruppe tatsächlich eingestellt wurden.

Die Zahl der freien Stellen für diese Personengruppe ergab sich aus einer Initiative des Bundesstaates vom August 2023. Das Ziel war, Migranten, die auf öffentliche Unterstützung angewiesen sind, in den Arbeitsmarkt zu integrieren.

Daher beauftragte die New Yorker Gouverneurin Kathy Hochul die Arbeitsbehörde, die Art und Anzahl der offenen Stellen auf dem freien Arbeitsmarkt zu ermitteln, die von Migranten mit einer Arbeitserlaubnis besetzt werden könnten. Ihr Plan war es, mit dem Vorhaben sowohl die Migrantenkrise als auch den Fachkräftemangel in den Griff zu bekommen.

Vier Monate später erklärten sich rund 1.016 Unternehmen im ganzen Bundesstaat bereit, Migranten mit einer Arbeitserlaubnis einzustellen. Das verpflichtete sie aber nicht, die Stellen für die Personengruppe zu reservieren.

Der Staat führe nicht Buch darüber, wer eingestellt wurde, sagte Beau Duffy, ein Behördensprecher, gegenüber „Spectrum News“. Die Arbeitgeber und Migranten seien nicht verpflichtet, der Behörde ein Anstellungsverhältnis zu melden.

„Keine nachhaltige Entwicklung“

Laut Hochul gab es im Oktober 2023 125.000 Migranten und Asylsuchende in New York City, die auf öffentliche Unterstützung angewiesen waren. „Das ist keine nachhaltige Entwicklung. Das ist auf lange Sicht einfach nicht tragbar“, sagte Hochul auf einer Pressekonferenz im Oktober 2023. „Ich werde die Unternehmen dazu auffordern, noch mehr Stellen auszuschreiben.“

Seit Hochuls Rede ist die Zahl der illegalen Einwanderer in der Stadt auf 150.000 angestiegen, von denen rund 67.000 weiterhin auf Unterstützung aus öffentlichen Mitteln angewiesen sind.

Hochuls Initiative kam nicht lange nachdem das US-Heimatschutzministerium vergangenen September venezolanischen Staatsbürgern, die vor dem oder am 31. Juli 2023 in die Vereinigten Staaten eingereist sind, für 18 Monate einen vorübergehenden Schutzstatus gewährte.

Diese Änderung ermöglicht es berechtigten Ve­ne­zo­la­nern, sofort eine Arbeitsgenehmigung zu beantragen und die normalerweise sechsmonatige Wartezeit zu überspringen.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „New York State Plans to Hire 4,000 Illegal Immigrants With Relaxed Work Qualifications“. (deutsche Bearbeitung nh)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion