Mit chinesischen Milliarden zur „Neuen Seidenstraße“
Für die „Neue Seidenstraße“ schiebt China in zahlreichen Ländern gewaltige Infrastrukturprojekte an.
Die Volksrepublik finanziert ein Netz aus neuen Häfen, Eisenbahnlinien, Straßen und Industrieparks in Asien, Afrika und Europa. Mit dieser kontinentübergreifenden „Belt and Road“-Initiative zielt die Führung in Peking seit 2013 darauf ab, über den Ausbau der Verkehrswege ihre Handelsverbindungen zu stärken und die Absatzmärkte enger an China zu binden. Außerdem lassen die Projekte auch bei den beteiligten Baufirmen die Umsätze sprudeln.
Kritiker warnen davor, dass finanziell verwundbare Länder in eine Schuldenfalle und wachsende chinesische Abhängigkeit geraten könnten. Zudem profitierten vor allem chinesische Unternehmen. Als China etwa im vergangenen Jahr ankündigte, im Rahmen von „Belt and Road“ weitere 60 Milliarden Dollar in Afrika zur Verfügung zu stellen, wurde bemängelt, dass China für seine Bauprojekte meist eigene Arbeiter mitbringe und damit keine Jobs in den afrikanischen Ländern selbst geschaffen würden.
Befürworter verweisen hingegen auf die Schubkraft für die eigene Konjunktur durch die gewaltigen Summen – schließlich will China mehr als eine Billion Dollar in rund 65 Ländern investieren. Einen solchen Effekt erhofft sich auch die Regierung in Rom. Italien will deshalb als erste der G7-Industrienationen eine Absichtserklärung zur Unterstützung der „Neuen Seidenstraße“ unterzeichnen.
Die italienischen Handelszentren am Mittelmeer spielten dabei bereits bei der antiken Seidenstraße eine bedeutende Rolle, als über Karawanenrouten kostbare Waren aus Fernost über Zentralasien nach Europa gelangten. Ins Auge fasst China nun unter anderem Investitionen in die Häfen in Genua und Triest. (afp)
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