Misshandlung von Flüchtlingen in Libyen – Beschuldigte Bande festgenommen
Eine Miliz der von der UNO anerkannten libyschen Einheitsregierung hat die Festnahme einer Bande bekanntgegeben, der die Verschleppung und Misshandlung sudanesischer Flüchtlinge zur Last gelegt wird.
Auf der Facebook-Seite der Miliz hieß es am Mittwoch, die aus fünf Libyern und einem Palästinenser bestehende Bande habe acht Sudanesen gefoltert.
Die Bandenmitglieder wurden demnach in einem Dorf südlich der Hafenstadt Sirte festgenommen. Zuvor sei in den sozialen Medien ein Video mit „unerträglichen Folterszenen“ ausgestrahlt worden, hieß es weiter.
In dem Video sind Flüchtlinge mit schweren Verbrennungen zu sehen, deren Peiniger Lösegelder von ihren Familien fordern. Die acht Sudanesen wurden den Angaben zufolge nach ihrer Befreiung in ein Krankenhaus in Sirte gebracht.
Libyen ist Transitland für Flüchtlinge aus afrikanischen Ländern, die über das Mittelmeer in die Europäische Union gelangen wollen. In den Flüchtlingslagern des nordafrikanischen Landes herrschen vielfach katastrophale Zustände. Zuletzt gab es schockierende Berichte über Sklavenhandel mit Flüchtlingen in Libyen. Die international anerkannte Regierung in Tripolis übt über weite Teile des nordafrikanischen Landes keine Kontrolle aus. In zahlreichen Gebieten haben bewaffnete Milizen das Sagen. (afp)
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