Ministerin Schulze in Damaskus: Ärzte sollen in Syrien beim Wiederaufbau helfen

Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat bei einem Besuch in Syrien die Unterstützung einer „friedlichen und stabilen Entwicklung“ des Landes angekündigt. Dabei solle es auch um Hilfe im Gesundheitsbereich gehen.
Der erste Gesprächspartner von Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) in Damaskus ist der De-facto-Außenminister, Asaad al-Schaibani.
Der erste Gesprächspartner von Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) in Damaskus ist der De-facto-Außenminister Asaad al-Schaibani.Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Epoch Times15. Januar 2025

Als zweites deutsches Kabinettsmitglied seit dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad hat Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) Syrien besucht.

In der Hauptstadt Damaskus sprach Schulze am Mittwoch mit Regierungsvertretern darüber, wie syrischstämmige Ärzte und Pflegekräfte künftig in ihrem Heimatland Hilfe leisten könnten – ohne in Deutschland als dringend benötigte Fachkräfte verloren zu gehen. Schulze versprach umfassende Hilfe Deutschlands, „um Syrien bei einem friedlichen Neuanfang zu unterstützen“.

„Ich verstehe, dass die neuen syrischen Machthaber die geflohenen Fachkräfte möglichst zurückgewinnen wollen“, erklärte die Ministerin. „Aber auch Deutschland hat ein Interesse, diese Menschen zu halten, auf die wir gerade in unserem Gesundheitssystem angewiesen sind.“ Klinikpartnerschaften zwischen beiden Ländern könnten ermöglichen, „dass beides geht: sich von Deutschland aus für Syrien engagieren“.

5.800 Ärzte mit syrischem Pass

Dem Entwicklungsministerium zufolge arbeiten in Deutschland rund 5.800 Ärzte mit syrischem Pass, viele weitere sind demnach inzwischen eingebürgert. Dazu kommen mehr als 2.000 Pflegekräfte.

Ein Sprecher von Schulzes Ministerium räumte in Berlin ein, dass es „sehr unterschiedliche Interessen“ gebe, was dieses Fachpersonal aus Syrien angehe. Er verwies als Beispiel auf „syrische Ärzte, die gerade auch im ländlichen Raum unser Gesundheitssystem am Laufen halten hier bei uns“.

Die Bundesregierung mache solchem Personal „das Angebot, dass sie im Grunde von Deutschland aus über vielleicht kurzfristige Reisen nach Syrien unterstützen können beim Wiederaufbau, ohne dass wir sie hier auf Dauer verlieren“, sagte der Ministeriumssprecher.

Treffen mit Außenminister und Gesundheitsminister

Die von Schulzes Ministerium finanzierten Klinikpartnerschaften verbinden derzeit Krankenhäuser in Deutschland mit Krankenhäusern in 52 Partnerländern. Dieses Programm soll nun um neue Kooperationen zwischen deutschen und syrischen Gesundheitseinrichtungen erweitert werden.

Ministerin Schulze traf sich nach Angaben ihres Ministeriums in Damaskus mit dem Außenminister und mit dem Gesundheitsminister und sie besuchte ein Krankenhaus. „Nach mehr als 50 Jahren Diktatur und 14 Jahren Bürgerkrieg hat Syrien jetzt die Chance auf eine friedliche und stabile Entwicklung“, erklärte sie.

Deutschland beherbergt die größte syrische Diaspora-Gemeinschaft in Europa. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums befanden sich Stand Ende Oktober 974.136 Menschen mit syrischer Staatsbürgerschaft in Deutschland. Bei mehr als zwei Drittel der Menschen handelt es sich um Schutzsuchende. (afp/red)



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