Mindestens 26 Tote bei Explosionen nach Landung von Regierungsflugzeug im Jemen
Bei Explosionen auf dem Flughafen der jemenitischen Stadt Aden sind mindestens 26 Menschen getötet worden. Die Explosionen ereigneten sich am Mittwoch kurz nach der Landung eines Flugzeugs mit Mitgliedern der neuen Einheitsregierung. Nach Angaben von Medizinern wurden mehr als 50 Menschen verletzt. Das Auswärtige Amt in Berlin verurteilte den „feigen Anschlag“.
Näheres zu den Opfern oder der Ursache der Explosionen wurde zunächst nicht bekannt. Auf Filmaufnahmen der Nachrichtenagentur AFP waren raketenähnliche Geschosse zu sehen, die auf dem Rollfeld des Flughafens einschlugen, wo wenige Augenblicke zuvor eine große Menschenmenge versammelt war.
Es kamen offenbar keine Regierungsmitglieder zu Schaden
Der jemenitische Informationsminister Muammar al-Irjani machte die schiitischen Huthi-Rebellen für den Angriff verantwortlich. Nach seinen Angaben kamen bei den Explosionen keine Regierungsmitglieder zu Schaden.
Auch Ministerpräsident Maeen Abdul Malek sprach von einem „feigen Terrorakt“. „Das wird unsere Entschlossenheit, unsere Pflicht zu erfüllen, nur noch steigern“, teilte er mit. Regierungssprecher Radschih Badi forderte eine internationale Untersuchung des Vorfalls.
Der UN-Sondergesandte Martin Griffiths verurteilte den mutmaßlichen Angriff als „inaktzeptablen Gewaltakt“. Dieser unterstreiche, wie wichtig es sei, den Jemen „dringend zurück auf den Weg zum Frieden zu bringen“.
„Unsere Gedanken sind bei den Verletzten und Angehörigen der Opfer“, erklärte das Auswärtige Amt im Kurzbotschaftendienst Twitter. Deutschland werde weiterhin die Bemühungen zur politischen Beilegung des Konflikts im Jemen unterstützen, hieß es weiter.
Aden ist die provisorische Hauptstadt
Die Stadt Aden im Süden des Landes ist die provisorische Hauptstadt des Jemen. Mitte Dezember hatte sich unter Vermittlung von Saudi-Arabien eine neue Einheitsregierung zusammengeschlossen. Sie besteht aus Vertretern von Rebellen, die im Süden des Landes aktiv sind, sowie Mitgliedern der früheren, von Saudi-Arabien unterstützten Regierung.
Beide Lager hatten jahrelang im Süden des Landes um die Macht gerungen. Am 18. Dezember entschieden sie, sich gegen die schiitischen Huthi-Rebellen im Norden des Landes zu verbünden. Diese kontrollieren unter anderem die Hauptstadt Sanaa.
Im Jemen herrscht seit 2014 ein Bürgerkrieg zwischen der von Riad unterstützten Regierung und den Huthi-Rebellen, die vom Iran unterstützt werden. In dem Konflikt wurden zehntausende Menschen getötet, viele von ihnen Zivilisten. (afp)
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