Tornados und Stürme: Mindestens 15 Tote in den USA
Heftige Stürme haben im Süden und mittleren Westen der USA eine Schneise der Verwüstung hinterlassen und mindestens 15 Menschen das Leben gekostet. Am 26. Mai wüteten insgesamt 25 Tornados in den Bundesstaaten Texas, Oklahoma und Arkansas.
Rettungskräfte und Polizei suchten an etlichen Orten nach möglichen Opfern in den Trümmern und versorgten Dutzende Verletzte. Tote wurden aus den Bundesstaaten Texas, Arkansas, Oklahoma und Kentucky gemeldet, wie US-Medien berichteten.
An vielen Stellen waren auch in der Nacht zum Sonntag Tornados gemeldet worden. Medien berichteten über Hagelkörner, die etwa die Größe von Tennisbällen hatten. In Oklahoma erreichte einer der Stürme nach vorläufigen Schätzungen mindestens die Stufe drei von fünf – Tornados dieser Klassifizierung können eine Geschwindigkeit von bis zu 265 Kilometern pro Stunde erreichen.
In Texas, Missouri, Oklahoma, Kansas, Tennessee und Arkansas waren laut der Website poweroutage.us fast 500.000 Haushalte zeitweise ohne Strom.
Viele Tote besonders in Texas
Lokale Behörden und Augenzeugen teilten in den sozialen Medien Fotos und Videos der Zerstörung. Die Stürme ließen schwere Sattelzüge samt Ladung umkippen, machten Gebäude dem Erdboden gleich und rissen Stromleitungen mit sich. Fast eine halbe Million Menschen in neun Bundesstaaten waren laut CNN am frühen Sonntagabend ohne Strom.
Besonders schwer traf es den texanischen Landkreis Cooke County nahe Dallas. Wie verschiedene Medien unter Berufung auf den zuständigen Sheriff berichteten, zerstörte ein Sturm dort zunächst eine Raststätte an einer Schnellstraße und wütete dann in einer Wohnwagensiedlung.
Sieben Menschen starben, darunter vier Kinder. In ganz Texas gab es mehr als 100 Verletzte, wie der Gouverneur des Bundesstaats, Greg Abbott, bei einer Pressekonferenz erklärte. Hunderte Häuser wurden demnach zerstört.
Ryan Leamer überlebte in seinem Auto einen Tornado am 23. Mai: „Ich war auf dem Weg von Adams zurück zu meinem Haus, als ich bemerkte, dass sich das Wetter ziemlich stark verschlechterte. Ich sah ein paar Blitze von den explodierenden Stromleitungen, und ich weiß nicht, was es war, aber mein Beifahrerfenster explodierte. Ich spürte, wie die ganze Luft in die Kabine gesaugt wurde, und ich schätze, das hat mich vom Boden abgehoben. Ich befand mich auf der Gegenfahrbahn, und der Tornado erfasste mich und schleuderte mich über die Straße auf die andere Seite des Parkplatzes hier. Er überrollte meinen Truck, und ich lag eine Sekunde lang da und sammelte mich… Ich habe mich aus dem hinteren Fenster geschleppt und bin wirklich froh, dass ich noch lebe und ich könnte nicht dankbarer sein, dass mein Sohn nicht bei mir war.“
Das Ausmaß der Zerstörung wird erst langsam deutlich. In mehreren Regionen wurde der Notstand ausgerufen.
Unwetter noch nicht vorbei
In den USA ist am Montag ein Feiertag – am langen „Memorial Day Weekend“ wird mit der Eröffnung der Badesaison inoffiziell der Sommer eingeläutet. Viele Amerikaner treffen sich zum Schwimmen und Grillen.
Mancherorts dürften die Feierlichkeiten wegen der Unwettergefahr nun ausfallen. Der nationale Wetterdienst sprach für mehrere Bundesstaaten weitere Unwetter- und Tornado-Warnungen aus. Im Süden von Texas galten zudem Hitzewarnungen wegen gefühlter Temperaturen von über 45 Grad.
Die Region im Zentrum und im Süden der USA ist für die Häufigkeit und Stärke der Tornados bekannt, die jedes Frühjahr die Gegend durchziehen. Derart viele Tornados in so kurzer Zeit gibt es jedoch nur selten. Die Tornado-Saison ist in diesem Jahr in den USA besonders heftig. Nach Angaben des Nachrichtensenders CNN wurden bereits mehr als 800 Tornados verzeichnet – eine der höchsten Zahlen seit Aufzeichnungsbeginn. (dpa/red)
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