Militante Gruppe droht mit Anschlägen bei Wahl im Irak

Eine militante Gruppe hat mit Anschlägen während der für Januar angesetzten Parlamentswahl im Irak gedroht und zum Wahlboykott aufgerufen.
Von 18. November 2004

„Die Mudschahedin (Heilige Kämpfer) werden schwere Anschläge auf Wahllokale verüben, weil es die Wahllokale der Ungläubigen sind“, hieß es in einer am Donnerstag im Internet veröffentlichten Erklärung der Armee der Ansar al-Sunna. Die Gruppe hatte in der Vergangenheit wiederholt Geiseln im Irak genommen und getötet und sich zu mehreren Anschlägen gegen die US-geführten Truppen bekannt.

Um die Sicherheitslage im Irak bis zu den Wahlen am 27. Januar zu stabilisieren, führt die US-Armee Offensiven gegen die Rebellen-Hochburgen Falludscha und Mossul. In Mossul griffen Aufständische nach US-Militärangaben den Amtssitz des Provinz-Gouverneurs an. Dabei wurden ein Leibwächter getötet und vier weitere Menschen verletzt.Die Rebellen hätten zehn Granaten auf das Büro in der 390 Kilometer nördlich von Bagdad gelegenen Stadt abgefeuert, sagte eine Sprecherin des US-Militärs. Dabei sei ein mit Benzin gefülltes Tankfahrzeug in Brand geraten. Gouverneur Duraid Kaschmula, dessen Vorgänger im Juli ermordet wurde, blieb unverletzt. Auch auf eine US-Militärstützpunkt in Mossul wurden sechs Granaten gefeuert.

Auch aus Falludscha wurden weiter vereinzelte Gefechte gemeldet. „Es gibt noch immer einigen Widerstand, aber er ist geringer geworden“, sagte ein US-Soldat der Nachrichtenagentur Reuters. Ein US-General sagte, mit der Offensive in Falludscha seien der Aufstand niedergeschlagen und der Rebellenangriffe im ganzen Land unterbunden worden.

Die irakische Regierung bezeichnete die Offensive in Falludscha als Erfolg und bot jeder Familie in der weitgehend zerstörten Stadt 100 Dollar als Kompensation für die entstandenen Schäden an.



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