Migranten sollen vor Olympia in die Provinzen gebracht werden – Bürgermeister schlägt Alarm
Die Politik, Migranten von der Île-de-France in die Provinz zu verteilen, spaltet die Städte und Dörfer. Der Bürgermeister von Lavaur, Bernard Carayon, schlägt Alarm.
In Paris finden vom 26. Juli bis zum 11. August die Olympischen Spiele 2024 statt. Im Vorfeld wird eine Entlastung der Aufnahmeeinrichtungen für Migranten in der Region Île-de-France erwartet. Migranten sollen daher in das Landesinnere Frankreichs gebracht werden.
Doch auf dem Land, vom Département Indre im zentralen Teil Frankreichs bis zum Département Tarn im Südwesten, spaltet eine solche Maßnahme die Städte und Dörfer.
Bürgermeister sollen ihrem Ort die Wahrheit sagen
Angesichts einer von Doppelmoral geprägten Politik, die den ohnehin schon angeschlagenen ländlichen Gebieten die Probleme der Vorstädte aufbürdet, beschloss der Bürgermeister von Lavaur, diesem Vorhaben die Stirn zu bieten. Lavaur ist eine Stadt mit 11.000 Einwohnern im Département Tarn.
In einem Brief an die Bürgermeister Frankreichs ruft Bernard Carayon (Abgeordneter der konservativen Partei Les Républicains), seine Kollegen dazu auf, „ihre Weigerung, Einwanderer aufzunehmen“, in ihrem Dorf bekannt zu geben.
Er hält das Vorhaben für „verantwortungslos“, ja sogar „gefährlich“, berichtet „Le Figaro“ am Montag, 22. Januar.
Ma lettre aux maires de France : refusez l‘ installation dans vos communes de #migrants venus de la région parisienne ! Et interrogez votre préfet : vous avez droit à la transparence sur la “ politique“ migratoire du gouvernement !@l_amf pic.twitter.com/b597TSlvIc
— Bernard Carayon (@BernardCarayon) January 22, 2024
„Migranten sind keine Möbelstücke“
Gegenüber dem Onlinemedium „Boulevard Voltaire“ erklärte er: „Die Migranten von Paris in ländliche Gebiete zu bringen, ist menschenunwürdig. Sie sind keine Möbel, die man umzieht. Alles nur, um die Stadt sauberer und die Migranten weniger sichtbar zu machen: Das ist empörend.“
Bernard Carayon kritisierte auch die Gewährung des mutmaßlichen Flüchtlingsstatus an Personen ohne ausführliche Überprüfung sowie die nachlässige Umsetzung von Abschiebungsverfahren. Er betonte, dass 75 Prozent der Franzosen gegen Einwanderung seien und dass es einen Zusammenhang zwischen „Masseneinwanderung“, „Kriminalität“ und „Verbrechen“ gebe, so „Le Figaro“.
Carayon an seine Kollegen: „Sie sind verantwortlich“
In Hinblick auf mögliche finanzielle Strafen für die Verweigerung der Aufnahme von Migranten warnte der Bürgermeister seine Amtskollegen: „Wenn es in Ihrer Gemeinde zu einem Anstieg der Kriminalität oder zu abwehrenden Reaktionen auf Migranten kommt, werden Ihre Mitbürger Sie und nicht den Staat für diese Situation verantwortlich machen.“
Bernard Carayon wandte sich bereits am 15. Dezember an den Präfekten des Département Tarn, Michel Vilbois.
Als dieser nicht antwortete, verfasste der Politiker am 8. Januar einen weiteren Brief an den Präfekten. Darin heißt es: „Indem wir es leugnen, erhalten wir den Zorn der Bevölkerung, ja sogar eine unerträgliche Fremdenfeindlichkeit aufrecht.“
Der Artikel erschien zuerst in der französischen Epoch Times unter dem Titel: „Répartition des migrants en province pour les JO: Bernard Carayon tire la sonnette d’alarme“ (Deutsche Bearbeitung ks)
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