Mexiko auf Kooperationskurs: Organisator von Trump-Besuch wird Mexikos neuer Außenminister

Zu Luis Videgarays Aufgaben gehöre es, "den Dialog mit den USA zu beschleunigen", sagte Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto am Mittwoch. Dort übernimmt am 20. Januar Donald Trump das Präsidentenamt.
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Luis VidegarayFoto: ALFREDO ESTRELLA/AFP/Getty Images
Epoch Times5. Januar 2017

Wenige Monate, nachdem er wegen des Mexiko-Besuchs des damaligen US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump als Finanzminister zurücktreten musste, ist Luis Videgaray zum neuen Außenminister des Landes ernannt worden.

Zu Videgarays Aufgaben gehöre es, „den Dialog mit den USA zu beschleunigen“, sagte Präsident Enrique Peña Nieto am Mittwoch. Dort übernimmt am 20. Januar Trump das Präsidentenamt.

Videgaray zählt zu den engsten Beratern des mexikanischen Staatschefs. Als Wirtschafts- und Finanzminister hatte er Ende August einen Besuch Trumps bei Peña Nieto organisiert. In Mexiko hatte die Visite heftige Kritik ausgelöst. Eine Woche später war Videgaray zurückgetreten. Viele Mexikaner warfen Peña Nieto vor, die harschen Töne von Trump gegen Mexiko nicht scharf genug verurteilt zu haben.

Der Immobilienmilliardär kündigte im Wahlkampf Druck auf US-Unternehmen an, die Arbeitsplätze ins Ausland verlagern. Dabei bezog er sich unter anderem auf die Firma Ford und kündigte einen Einfuhrzoll von 35 Prozent für in Mexiko produzierte Autos an. Das mit Mexiko und Kanada geschlossene Freihandelsabkommen Nafta will Trump aufkündigen.

Peña Nieto erklärte am Mittwoch, Videgaray werde sich in den bilateralen Beziehungen zu den USA vor allem um die Themen Immigration, Sicherheit und Handel kümmern und dabei „Mexikos Interessen vertreten, ohne die Souveränität und Würde der Mexikaner zu schmälern“. Der frischgebackene Minister selbst sagte bei einem Treffen mit Mitarbeitern des Außenministeriums, die Herausforderung sei „riesig, die Bedrohungen sind da, aber die Möglichkeiten und unsere Stärken sind ebenfalls riesig“.

Der 48-jährige Ökonom Videgaray hat an der US-Elitehochschule Massachusetts Institute of Technology (MIT) studiert. Er löst im Außenamt Claudia Ruiz Massieu ab, die Berichten zufolge gegen Trumps Besuch im August gewesen sein soll.

Am Dienstag hatte der US-Autobauer Ford bekannt gegeben, dass er eine 1,6 Milliarden Dollar teure Fabrik nicht wie bislang geplant in Mexiko, sondern im US-Bundesstaat Michigan gebaut wird. (afp)



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