Merkel verlangt besseren Schutz von Flüchtlingen in Libyen
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) pocht auf einen besseren Schutz von Flüchtlingen in Libyen. Migranten lebten dort zum Teil „unter extrem menschenunwürdigen Bedingungen“, sagte Merkel am Donnerstag nach einem Treffen mit dem libyschen Ministerpräsidenten Fajes al-Sarradsch in Berlin.
In den Lagern unter Kontrolle der international anerkannten, libyschen Regierung sei in Zusammenarbeit mit der Internationalen Organisation für Migration (IOM) und dem UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR bereits „eine gewisse Öffnung“ entstanden. Sie wünsche sich aber einen „noch stärkeren Zugang und auch Betrieb“ dieser Lager durch diese internationalen Organisationen, sagte Merkel.
Etwa 500.000 Menschen seien zudem unter womöglich „unwürdigen Umständen“ in Lagern untergebracht, auf welche die international anerkannte Regierung in Tripolis keinen Zugriff habe. „Das heißt also, es ist noch sehr, sehr viel zu tun in Libyen insgesamt, um die humanitäre Situation dort zu verbessern“, sagte Merkel.
Libyen ist das Hauptdurchgangsland für Flüchtlinge aus afrikanischen Ländern, die über das Mittelmeer in die EU gelangen wollen. Die Zentralregierung in dem nordafrikanischen Land hat über weite Teile des Staatsgebiets keine Kontrolle. In vielen Regionen haben bewaffnete Milizen das Sagen und verdienen vielfach auch am Schleusergeschäft mit.
Ein Bericht, wonach in Libyen Flüchtlinge als Sklaven verkauft werden, hatte im November für Entsetzen gesorgt. Hilfsorganisationen berichten schon länger über Misshandlungen, Vergewaltigungen und Zwangsarbeit von Flüchtlingen in Libyen.
Al-Sarradsch kündigte eine Untersuchung zu der mutmaßlichen Sklavenauktion an. Eine solche „unwürdige Behandlung“ von Flüchtlingen sei zu verurteilten und werde nicht geduldet. Seine Regierung sei zur Zusammenarbeit mit regionalen und internationalen Organisationen bereit, „um das Leid dieser Migranten zu lindern und sie in ihre Ursprungsländer zurückzubringen“.
Die Afrikanische Union (AU) hatte zuvor angekündigt, in Zusammenarbeit mit EU und UNO in den kommenden sechs Wochen 20.000 in Libyen gestrandete Flüchtlinge in ihre Heimatländer zurückzubringen. Auch einzelne afrikanische Länder starteten bereits eigene Rückführungsprogramme. (afp)
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