Merkel trifft belarussische Oppositionspolitikerin Tichanowskaja in Berlin
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) empfängt am Dienstag die belarussische Oppositionspolitikerin Swetlana Tichanowskaja in Berlin. Bei dem Gespräch im Kanzleramt (15.00 Uhr) soll es nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Seibert um die Entwicklung in Belarus nach der Präsidentschaftswahl im August gehen. Mit dem Treffen wolle Merkel ihre Unterstützung für einen Dialog in Belarus deutlich machen. Im Anschluss trifft sich Tichanowskaja außerdem mit Vertretern der Grünen.
In Belarus gibt es seit der umstrittenen Präsidentschaftswahl anhaltende Proteste. Angesichts des brutalen Vorgehens der Sicherheitskräfte gegen Regierungskritiker war Tichanowskaja kurz nach der Wahl nach Litauen geflohen. Die EU erkennt den von Präsident Alexander Lukaschenko proklamierten Wahlsieg nicht an.
Tichanowskaja dankt in Deutschland lebenden Landsleuten für Unterstützung
Tichanowskaja hat die in Deutschland lebenden Belarussen aufgerufen, die Protestbewegung in der Heimat weiter zu unterstützen. „Dank euch hört die Welt, was in Belarus passiert“, sagte die 38-jährige Präsidentschaftskandidatin bei einer Demonstration von Belarussen am Montagabend in Berlin. „Ihr könnt euch kaum vorstellen, wie wichtig eure Hilfe für die Menschen zuhause ist.“
Die Oppositionspolitikerin war bei der von massiven Betrugsvorwürfen begleiteten belarussischen Präsidentschaftswahl im August gegen den seit 26 Jahren regierenden Präsidenten Alexander Lukaschenko angetreten. Trotz auch internationaler Proteste gegen den angeblichen Wahlsieg des autoritären Staatschefs hatte sich Lukaschenko kürzlich als Präsident erneut vereidigen lassen. Die EU erkennt den von Lukaschenko proklamierten Wahlsieg nicht an.
Flucht nach Litauen – Heute Rede am Brandenburger Tor
Tichanowskaja war bereits kurz nach der Wahl wegen des gewaltsamen Vorgehens der belarussischen Sicherheitskräfte gegen Oppositionelle ins Nachbarland Litauen geflohen. In Berlin forderte sie die dort lebenden Diaspora auf, weiter auf die Lage in Belarus aufmerksam zu machen. „Wir wissen nicht, wie lange dieser Kampf andauern wird, aber wir brauchen eure Hilfe“, sagte sie zu den versammelten Menschen vor dem Brandenburger Tor, die ihr zujubelten.
Tichanowskaja ist für Gespräche über die Lage in Belarus nach Berlin gereist. Am Dienstag wird sie von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) im Kanzleramt empfangen, am Mittwoch folgt ein Treffen mit Außenminister Heiko Maas (SPD). (afp)
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