Merkel ruft Türkei und Griechenland zur Deeskalation im Mittelmeer auf
„Diese Spannungen sind besorgniserregend“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin. Wichtig sei nun „Deeskalation“. Die beteiligten Seiten müssten miteinander direkt ins Gespräch kommen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Donnerstag mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und dem griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis telefoniert, nachdem sich der Streit diese Woche wieder zugespitzt hatte. Die Türkei hatte ein Erkundungsschiff in die Nähe der griechischen Insel Katellorizo vor der türkischen Küste entsandt. Türkische und griechische Marineschiffe sind dort nun im Einsatz. Frankreich hat zudem zwei Kampfflugzeuge und zwei Kriegsschiffe in die Region geschickt.
Regierungssprecher Seibert betonte mit Blick auf die Nato-Partner Türkei und Griechenland, dass sich der Aufruf zur Deeskalation an beide Seiten richte. Es sei „wichtig, dass beide jede weitere Eskalation vermeiden“. Auch zu einer Frage nach der verstärkten französischen Militärpräsenz im östlichen Mittelmeer sagte Seibert, es müsse alles getan werden, um eine weitere Eskalation zu vermeiden.
Seit der Entdeckung reicher Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer, auch vor der Küste Zyperns, gibt es heftigen Streit um deren Ausbeutung. Neben den Nato-Partnern Türkei und Griechenland erhebt auch die Republik Zypern Anspruch auf die betreffenden Seegebiete. Athen und Zypern sehen die Erkundungen türkischer Schiffe in ihren Hoheitsgewässern als Verstoß gegen ihre Souveränität. Ankara hingegen besteht darauf, dass auch der Türkei Teile der Gasvorkommen zustehen. (afp/sua)
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