Merkel fordert Umdenken bei Entwicklungspolitik

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Foto: Emmanuel Dunand/AFP/Getty Images
Epoch Times22. September 2010

Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach am Dienstagabend bei dem UN-Armutsgipfel in New York. Vor Regierungsspitzen aus 140 Ländern forderte Merkel ein Umdenken in der Entwicklungspolitik. Auf dem dreitägigen Gipfel soll die Zwischenbilanz von den UN-Millenniums-Entwicklungszielen gezogen werden.

Die Vereinten Nationen hatten sich im Jahr 2000 acht Entwicklungsziele bis 2015 gesetzt, darunter die Armut und den Hunger auf der Welt zu halbieren, die Sterblichkeitsrate von Müttern und Kindern drastisch zu senken, Krankheiten zu bekämpfen und Bildung und Umweltschutz zu fördern. „Leider müssen wir aber heute sagen, dass wir nicht alle Ziele bis 2015 erreichen werden“, sagte Merkel.

Eine nachhaltige Entwicklung, wirtschaftlicher und sozialer Fortschritt seien ohne gute Regierungsführung und Achtung der Menschenrechte undenkbar. Die Kanzlerin forderte jedoch die Regierungen der Entwicklungsländer auf, mehr Eigenverantwortung zu übernehmen. Es sei Zeit, dass auf Ergebnisse gezielt werden sollte.

Deutschland ist drittgrößte Gebernation

Deutschland selbst werde weiter an seinem Eintwicklungshilfemodell festhalten. Berlin sehe seine Rolle als „verantwortungsbewusster Unterstützer von Eigenanstrengungen“, sagte Merkel. „Denn ohne eigenes, sich selbst tragendes Wirtschaftswachstum wird für die Entwicklungsländer der Weg aus Armut und Hunger zu steil bleiben.“ Deutschland liegt unter Geberländern in der Entwicklungspolitik an dritter Stelle und ist drittgrößter Beitragszahler in den Vereinten Nationen.

Am Mittwoch endet der Milleniumsgipfel mit einer Rede von US-Präsident Obama. Amerikanische Entwicklungs-Meinungsführer hoffen auf eine aussagekräftige Rede. (MJK)

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