Merkel ermutigt Unternehmen zu mehr Investitionen in Afrika
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Privatunternehmen ermutigt, stärker in Afrika zu investieren. Bei der Eröffnung eines Afrika-Investionsgipfels in Berlin sagte Merkel am Dienstag, die Bundesregierung wolle privatwirtschaftliche Investitionen auf dem afrikanischen Kontinent stärker unterstützen. „Das ist moderne Entwicklungspolitik“, sagte Merkel vor Vertretern der deutschen Wirtschaft und vor mehreren afrikanischen Staats- und Regierungschefs.
Der Investionsgipfel fand anlässlich der Konferenz der G20-Initiative Compact with Africa (CwA) statt, zu der Merkel am Nachmittag ins Kanzleramt einlädt. Ziel der während des deutschen G20-Vorsitzes gestarteten Initiative ist es, die Investionsbedingungen in afrikanischen Staaten zu verbessern und dadurch die Wirtschaft anzukurbeln – und letztlich Arbeitsplätze auf Europas Nachbarkontinent zu schaffen, der bis 2050 eine Verdoppelung seiner Bevölkerung erwartet.
Merkel sagte, zwar seien die Direktinvestionen in Afrika insgesamt zurückgegangen – aber in den CwA-Ländern seien sie gestiegen. „Vertrauen von Investoren ist da zu erwarten, wo CwA-Länder Reformen durchgeführt haben“, sagte die Bundeskanzlerin.
Die Bundesregierung wolle mit mehreren Maßnahmen unternehmerisches Engagement in Afrika fördern: Dazu zähle die Schaffung eines Entwicklungs-Investionsfonds für kleine und mittlere Unternehmen aus Europa und Afrika, mit dem Beteiligungen und Darlehen finanziert werden sollen.
Zudem wolle die Bundesregierung die Risikoabsicherung für Exporte und Investitionen deutscher Unternehmen in den Compact-Ländern verbessern, sagte Merkel. Besonders wichtig sei die Vermeidung der Doppelbesteuerung von Unternehmen und Investoren.
Deutschland habe bereits mit fünf der zwölf CwA-Länder Doppelbesteuerungsabkommen abgeschlossen, mit drei weiteren Staaten liefen die Verhandlungen. Die Bundesregierung setze sich für schnelle Verhandlungen auch mit weiteren Staaten ein.
Merkel kündigte zudem neue Arbeits- und Ausbildungspartnerschaften mit afrikanischen Staaten an – Arbeits- und Perspektivlosigkeit ist einer der Fluchtgründe vieler junger Afrikaner. „Es geht um die Entwicklung bestimmter Branchen an geeigneten Standorten, zum Beispiel die Förderung von Gewerbe- und Industrieparks“, sagte die Bundeskanzlerin.
Die Kanzlerin hatte zuvor den neuen äthiopischen Ministerpräsidenten Abiy Ahmed im Kanzleramt empfangen, dessen Land zu den aufstrebenden Volkswirtschaften in Afrika zählt. Am Nachmittag ist ein Gespräch mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi geplant, dessen Land wie Äthiopien zu den CwA-Staaten gehört.
(afp)
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