Menschenhandel in den USA: Trump-Beraterin fordert strengere Gesetze und härtere Strafen

In einem Exklusivinterview mit der Epoch Times spricht Alina Habba, Beraterin von Präsident Donald Trump, über die Herausforderungen im Kampf gegen Menschenhandel. Sie fordert härtere Strafen und betont, dass das Problem weit über sexuelle Ausbeutung hinausgehe – auch Cyber-Erpressung und Zwangsarbeit seien Formen moderner Sklaverei.
Titelbild
Donald Trump mit seinem Anwaltsteam Christopher Kise und Alina Habba in New York. Habba ist nun mit dem Kampf gegen den Menschenhandel in der Regierung Trump betraut.Foto: Seth Wenig-Pool/Getty Images
Von 17. März 2025

In einem Exklusivinterview mit der englischsprachigen Epoch Times sprach Alina Habba, eine langjährige Beraterin von US-Präsident Donald Trump, über den Kampf der US-Regierung gegen den Menschenhandel. Dieser sei eines der drängendsten Probleme des Landes, und Präsident Trump hat es zu einem Schwerpunktthema gemacht.

Habba machte dabei deutlich, dass sie dabei von einem weit gefassten Begriff für dieses Phänomen ausgehe – jenem der „erpresserischen Ausbeutung“. Dieser umfasse neben dem Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung auch Cybererpressung oder die Zwangsarbeit.

„Kranke und verstörende“ Realität der erpresserischen Ausbeutung

Gegenüber Jan Jekielek, dem leitenden Redakteur der Epoch Times und Gastgeber von „American Thought Leaders“, betonte Habba, ihre Arbeit beziehe sich nicht nur auf Kinder. Betroffen seien Menschen aus mehreren Altersgruppen. Die Kriminalität in diesem Bereich nehme teilweise Züge moderner Sklaverei an.

Um ihre Aufgabe erfüllen zu können, arbeite sie eng mit dem Heimatschutzministerium (DHS), dem Justizministerium (DOJ) und dem Gesundheitsministerium (HHS) zusammen. Derzeit arbeite sie an einer Vielzahl an Durchführungsverordnungen. Ziel sei es, die Strafdrohungen für entsprechende Tathandlungen zu verschärfen und die Opfer zu schützen.

Die frühere Trump-Anwältin erklärte, dass der Missbrauch schutzbedürftiger Personen weiter verbreitet sei, als der breiten Bevölkerung bewusst wäre. So gebe es mittlerweile einen enormen Markt für cyber-interaktive Pornografie, die Menschen dazu ermutige, Kinder auszubeuten. Dies sei eine „kranke und verstörende“ Realität in der heutigen Welt.

Mehr als 400.000 minderjährige Schutzsuchende von 2019 bis 2023

Habba machte auch deutlich, dass die Krise an der Südgrenze sich in der Zeit der Biden-Regierung verschärft habe. Dies habe dazu geführt, dass zahlreiche Kinder zum Opfer von Menschenhändlern geworden seien. Viele wärenvon den eigenen Familien selbst auf den Weg geschickt worden:

Diese fanden sich dann in verletzlichen Positionen wieder, in denen sie Opfer von Sexhandel und Zwangsarbeit wurden.“

In den ersten beiden Monaten der Trump-Regierung habe sie sich erst einen Überblick über die Reichweite des Problems verschafft. Nun gehe es darum, den Kindern die erforderliche Pflege zukommen zu lassen, sie nach Hause zu bringen, die Menschenhändler zu fassen und die Verantwortlichen – insbesondere Pädophile – strafrechtlich zu verfolgen.

Einem Bericht des Heimatschutzministeriums zufolge überstellte die Zollbehörde ICE in den Haushaltsjahren 2019 bis 2023 mehr als 448.000 unbegleitete minderjährige Schutzsuchende an das HHS. Das Büro für Flüchtlingsumsiedlung, eine Abteilung des Ministeriums, ist für deren Unterbringung verantwortlich.

Habba: „Ende von DNA-Schnelltests spielte Menschenhändlern in die Hände“

Üblicherweise gibt es eigene Heime für die betroffenen Kinder und Jugendlichen. Die ICE war dem Bericht zufolge jedoch nicht in allen Fällen in der Lage, den Aufenthaltsort oder Status der Betroffenen zu ermitteln. Habba warf der Regierung Biden vor, durch die Abschaffung der DNA-Schnelltests für irreguläre Grenzgänger die Situation verschärft zu haben.

Die Trump-Regierung hatte ein weitreichendes Identifizierungsprogramm für die Einwanderungswilligen nach Grenzübertritt in Kraft gesetzt. Dieses sollte der Verifizierung von Behauptungen helfen, die mitgeführten Kinder seien die eigenen, oder die Verwandtschaftsverhältnisse zu prüfen. Die Vorgängerregierung schaffte die Regelungen ab und beendete die Verträge mit den privaten Unternehmen, die diese durchführten.

Gründe für die Beendigung des Programms gab das Biden-Kabinett nicht an. Der Effekt der Beendigung des Programms sei jedoch gewesen, dass die Angaben kaum kontrolliert werden könnten. Demnach könnten sich auch Schleuser als Väter von Kindern ausgeben, die sie über die Grenze mitnehmen – oder ihre Kunden als vermeintlich schon im Land lebende Verwandte.

Das sei so weit gegangen, dass sich ganze Patenheime, in denen die Einwandererkinder untergebracht werden sollten, als Schwindel erwiesen hätten. Bei Kontrollbesuchen durch Beamte hätten sich diese als nicht existent erwiesen.

Kontroverse nach Auftritt mit selbst ernanntem „Misogynisten“ Andrew Tate

Mittlerweile ist das DNA-Programm wieder in Kraft, die Regierung habe strenge Regeln für die Zusammenarbeit und Kontrolle öffentlicher und privater Partner bei der Unterbringung eingeführt. So hofft man nun, bei dieser Sicherheit, Gesundheitsversorgung und notwendige Maßnahmen zur Therapie und Rehabilitation gewährleisten zu können.

Habba war jüngst in Kritik auch aus den eigenen Reihen geraten, nachdem sie gegenüber dem Influencer Andrew Tate in einer TV-Show angegeben hatte, ein „großer Fan“ von diesem zu sein. Andrew Tate und sein Bruder Tristan hatten in ihren Shows in sozialen Medien zur Wahl von Donald Trump aufgerufen. Sie sollen auf diese Weise zur Mobilisierung des sogenannten Bro Vote – der Stimmen unverheirateter junger Männer – für den republikanischen Kandidaten beigetragen haben.

Beide Brüder, die sich als „Männerrechtler“ inszenieren, fielen jedoch nicht nur durch herabwürdigende Aussagen über Frauen auf – und Andrew Tate bezeichnet sich selbst laut BBC „absolut als Misogynist“. In Rumänien ermittelt die Justiz auch wegen des Verdachts der Vergewaltigung, des Handels mit Minderjährigen und Geldwäsche gegen sie. Alina Habba distanzierte sich später von den Aussagen und Aktivitäten der Tate-Brüder. Ihre Aussage in der Fernsehshow habe sich ausschließlich auf deren Promotion-Aktivitäten für Trump bezogen. Die Tate-Brüder bestreiten die gegen sie in Rumänien erhobenen Vorwürfe.



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion