Menge bejubelt ersten Trump-Auftritt nach dem Attentat – Gründe für Nominierung von Vance

Den ersten Auftritt in der Öffentlichkeit seit dem gegen ihn gerichteten Mordanschlag vom Samstagabend hat US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump absolviert. Die Delegierten zum Nominierungsparteitag der Republikaner empfingen ihn mit frenetischem Applaus.
Titelbild
Prominente Gesichter der Republikanischen Partei auf dem Podium im Fiserv Forum, Milwaukee, am 15. Juli 2024.Foto: Chip Somodevilla/Getty Images
Von 16. Juli 2024

Am Montagabend, 15. Juli, hat in Milwaukee, Wisconsin, die Nominierungsversammlung der Republikaner für die Präsidentschaftswahlen 2024 begonnen. Erstmals seit dem Attentatsversuch am Samstagabend hat sich Donald Trump, dessen Nominierung die Delegierten zuvor bestätigt hatten, dabei wieder in der Öffentlichkeit gezeigt.

Unter dem Jubel der Versammelten und zu Lee Greenwoods bekanntem Musiktitel „God bless the USA“ marschierte Trump durch den Tunnel zur Veranstaltungshalle ein. Anschließend bezog er seinen Sitz unter den Delegierten. Der Ex-Präsident trug eine Bandage an jenem Ohr, das bei dem Anschlag mit einer Kugel durchbohrt wurde.

Anklage gegen Trump wegen Ungültigkeit einer Beamtenbestellung abgewiesen

Die Versammlung bestätigte auch die Nominierung von Senator J.D. Vance aus Ohio zum Running Mate, die Trump kurz zuvor der Parteitagsregie bekannt gegeben hatte. Die Rede von J.D. Vance zur Annahme seiner Nominierung wird für Mittwoch erwartet. Am Donnerstag soll dann Donald Trump seine Nominierung annehmen und aus diesem Anlass eine Rede halten.

Der Montag brachte noch aus einem anderen Grund positive Nachrichten für den 45. Präsidenten: Bundesrichterin Aileen Cannon aus Florida wies die Anklage gegen Trump wegen des Vorwurfs ungesetzlichen Umgangs mit Dokumenten unter Geheimhaltungsstufe ab.

Sie begründete die Entscheidung damit, dass der damit betraute Spezialermittler Jack Smith nicht auf rechtmäßige Weise bestellt worden sei. Seine Bestellung durch Generalstaatsanwalt Merrick Garland im Jahr 2022 habe verfassungsmäßige Vorrechte des Kongresses verletzt.

Vance als Running Mate: „Vertritt authentisch die vergessenen Männer und Frauen in Amerika“

Unterdessen hat sich die stellvertretende Kommunikationsdirektorin des Wahlkampfteams von Donald Trump zu dessen Gründen für die Nominierung von J.D. Vance geäußert. Gegenüber „Fox News Digital“ erklärte Caroline Sunshine, Vance sei „vom gleichen Schlag“ wie Trump. Dieser habe 2015, als er die Rolltreppe heruntergekommen war, um seine Kandidatur anzukündigen, erklärt, „für die vergessenen Männer und Frauen in Amerika“ zu kämpfen.

J.D. Vance komme „aus einer Gemeinde von vergessenen Männern und Frauen“, so Sunshine. Aus seinen bescheidenen Anfängen im Südwesten Ohios habe er sich emporgearbeitet und „den Amerikanische Traum gelebt“.

Vance sei zudem auch einer derjenigen gewesen, der sich unter dem Eindruck der Anschläge vom 11. September freiwillig zum Militär gemeldet habe. Er habe sich dem Marine Corps angeschlossen und Dienst im Irak absolviert.

„Dabei hat er – wie viele Veteranen der Generation des globalen Kriegs gegen den Terror – realisiert, dass es nicht im Interesse Amerikas liegt, in endlose fremde Kriege involviert zu sein.“

Er stehe mit Trump absolut im Einklang, wenn es um dessen Ambitionen gehe, „dieses Land wieder wohlhabend, sicher und stark zu machen“.

Biden: „Visier“-Formulierung war „ein Fehler“

Vizepräsidentin Kamala Harris hat J.D. Vance noch am Montag zu seiner Nominierung gratuliert und ihre Bereitschaft bekundet, an einer Debatte der Running Mates teilzunehmen. Präsident Joe Biden erklärte zu Trumps Auswahl, Vance sei „ein Trump-Klon, wenn es um die Inhalte geht“. Er sehe zwischen beiden „keinen Unterschied“.

In einem Interview mit NBC sprach der Präsident unter anderem über seine kurze, aber „herzliche“ Unterhaltung mit Donald Trump, nachdem ihn die Nachricht über das Attentat erreicht hatte. Beide Kandidaten waren übereingekommen, im politischen Diskurs „die Temperatur zu senken“.

„Ich sagte ihm, wie besorgt ich war, und ich wollte sicherstellen, dass ich wusste, wie es ihm tatsächlich ging“, schilderte Biden. „Er klang gut, er sagte, es gehe ihm gut, und er dankte mir, dass ich ihn angerufen hatte.“ Er habe Gebete für Trump gesprochen und gehofft, dass dessen Familie die Ereignisse gut verkraften würde.

In seinem Interview äußerte er auch Selbstkritik. Es sei „ein Fehler“ gewesen, in einem Telefonat mit Spendern am 8. Juli zu formulieren, man müsse Trump „ins Visier nehmen“. Gemeint sei gewesen, man solle sich im Wahlkampf auf Trump und dessen Handlungen und Inhalte fokussieren statt auf die jüngste TV-Debatte. Bei dieser hatte Biden auch nach Ansicht seiner eigenen Anhänger eine auffallend schlechte Figur gemacht. Für Gewalt in der Politik sei in Amerika kein Platz, betonte der Präsident.

Telefon von Trump-Attentäter Crooks geknackt

Das FBI hat unterdessen bekannt gegeben, dass ihm der Zugriff auf das Telefon des mutmaßlichen Trump-Attentäters Thomas Matthew Crooks zugegriffen hat. In einer Presseerklärung schreibt die Behörde, man werte nun dessen Daten aus – und auch jene weiterer elektronischer Geräte. Quellen erklärten auch gegenüber „Fox News“, die von Crooks benutzte Waffe und mindestens eine in dessen Auto aufgefundene Sprengladung würden derzeit im forensischen Labor in Quantico untersucht.

Das FBI habe die Durchsuchung von Crooks’ Wohnung und Fahrzeug abgeschlossen. In der Wohnung habe man etwas mehr als ein Dutzend Waffen gefunden. Die Familie arbeite nach wie vor mit dem FBI zusammen. Zudem habe man bereits 100 Zeugen und Auskunftspersonen befragt. Auf digitalem Wege seien ebenfalls bereits Hunderte Hinweise eingegangen.



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