Mehrere Tote durch Supertaifun „Mangkhut“ – Taifun erreicht in der Nacht zum Montag Hainan (China) und Hongkong
Durch den Supertaifun „Mangkhut“ sind auf den Philippinen und in Taiwan mindestens neun Menschen gestorben. Auf der nördlichen Hauptinsel der Philippinen, Luzon, traf der Sturm der Kategorie vier am Samstag (Ortszeit) mit Böen von bis zu 255 Stundenkilometern auf Land. Zuvor hatten die Behörden die zweithöchste Sturmwarnstufe ausgerufen. Mindestens vier Millionen Menschen leben direkt in der vorhergesagten Taifunschneise.
Sechs Menschen wurden bei Erdrutschen auf den Philippinen getötet, wie die Polizei am Samstag mitteilte. In der Stadt Baguio im Norden starben zwei Frauen, nachdem ein durch die sintflutartigen Regenfälle aufgeweichter Hang abgerutscht war.
Ein Mädchen ertrank, ein Sicherheitsmann wurde von einer umstürzenden Mauer erschlagen. In Taiwan wurde zudem eine Frau von den hohen Wellen durch den Taifun weggerissen, wie die Behörden mitteilten. Es werde vermutlich weitere Tote geben, sagte der Chef des nationalen philippinischen Katastrophenschutzes, Ricardo Jalad angesichts von Erdrutschen, Überschwemmungen und eingestürzten Gebäuden.
Betroffen sind sechs Provinzen auf Luzon. Mehr als 105.000 Bewohner flohen bereits aus den Küstengebieten im Norden der Inselgruppe. Auf Luzon vernagelten Ladenbesitzer und Bewohner die Fenster ihrer Häuser und befestigten Dächer, damit diese im Sturm nicht davongeweht werden.
Am Freitagabend wurden bereits in der Stadt Tuguegarao im Norden der Insel Bäume entwurzelt. Schwere Niederschläge begleiteten die Vorläufer.
Meteorologen erwarteten, dass der bislang stärkste Taifun dieses Jahres begleitet von heftigen Regenfällen, Sturmfluten, Überschwemmungen und Erdrutschen über die Philippinen hinwegfegt, bevor er Kurs auf die stark besiedelte Südküste Chinas und Hongkong nimmt. „Von allen Taifunen in diesem Jahr, ist dieser der stärkste“, sagte Hiroshi Ishihara vom japanischen Wetterdienst.
„Es war wie der Weltuntergang“, sagte die 64-jährige Bebeth Saquing, die dem Sturm getrotzt hat. Myrna Parallag war dagegen zusammen mit ihren zwei Enkelkindern tags zuvor vor dem Taifun geflüchtet. Nun fürchte sie, dass die Überschwemmungen „unser Haus erreichen“, sagte die 53-Jährige.
Die Philippinen werden jedes Jahr von durchschnittlich 20 Taifunen und Tropenstürmen heimgesucht, alljährlich gibt es hunderte Todesopfer. Ein Sturm der Kategorie vier war auch der Taifun „Haiyan“ im Jahr 2013 – es war der tödlichste Wirbelsturm, den die Philippinen seit Beginn der Aufzeichnungen erlebten.
Damals wurden mehr als 7350 Menschen getötet oder sie gelten noch immer als vermisst.
„Mangkhut“ zog weiter in Richtung China, wo der Nationale Wetterdienst den Wirbelsturm in der Nacht zum Montag an der Südküste und auf der Tropeninsel Hainan erwartete. Auch die chinesische Sonderverwaltungszone Hongkong bereitet sich auf die Ankunft des Sturms vor.
Das Rote Kreuz der Philippinen geht aufgrund der Zerstörungskraft sogar von bis zu zehn Millionen Betroffenen aus. Der Taifun bringe ein 900 Kilometer breites Band aus Regenwolken mit sich, erklärte die Wetterbehörde. „Die Schneise von „Mangkhut“ ist breiter, das heißt, eine große Fläche wird betroffen sein, und er ist in der Lage, bei den Menschen viel Leid auszulösen“, sagte der Chef des örtlichen Roten Kreuzes.
„Mangkhut“ ist nach Einschätzung des Rückversicherers Munich Re weit gefährlicher für die Bevölkerung als Ex-Hurrikan „Florence“ an der US-Ostküste. „Humanitär ist „Mangkhut“ das ernstere Ereignis“, sagte Ernst Rauch, Leiter der Klimaforschung des weltgrößten Rückversicherers.
„Mangkhut“ werde voraussichtlich eine ganz andere Hausnummer sein, „ein so genannter Supertaifun“. Der Durchmesser sei wesentlich größer und der Sturm mit wesentlich höheren Windgeschwindigkeiten viel intensiver. (afp/dpa)
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