Mehr Mittel benötigt, um den Menschenhandel zu stoppen

Titelbild
Am 12. Dezember 2010, dem Internationalen Tag gegen Menschenhandel, zeichnen sich in einem Vorort Manilas die Silhouetten von Kindern auf dem Plakat ab.Foto: Jay Directo/AFP/Getty Images
Von 15. März 2011

Das US-Außenministerium schätzt, dass im Jahr 2010 weltweit etwa 12,3 Millionen Erwachsene und Kinder als Sklaven gehalten wurden. Die Kinder wurden zur Arbeit und zur Prostitution gezwungen, mussten als Hausangestellte dienen und wurden gegen ihren Willen als Soldaten eingesetzt.

Weil aber der Menschenhandel im Geheimen stattfindet, variieren die Schätzungen über die Zahl der in Gefangenschaft gehaltenen Erwachsenen und Kinder stark. Obwohl Millionen versklavt wurden, gab es 2009 nur 4.166 erfolgreiche Strafverfolgungen von Menschenhändlern.

Menschenhandel gibt es in fast jedem Land, doch weltweit unterlassen es die Regierungen das Notwendige zu tun, um diese Praxis zu bekämpfen, und sind teilweise sogar darin verwickelt. Es müssen dringend mehr Mittel eingesetzt werden, um die Übeltäter zu bekämpfen. Auch die Polizei sollte viel mehr Lockvögel als Opfer und als Kunden einsetzen, um die Menschenhändler aufzuspüren und vor Gericht zu bringen.

Lebenslänglich für Menschenhändler

Darüber hinaus müssen Strafen für Menschenhandel deutlich erhöht werden, sodass diejenigen lebenslänglich zu erwarten haben, die andere versklaven und Erwachsene körperlich missbrauchen. Schwer bestraft werden sollten auch diejenigen, die Erwachsene vergewaltigen und Kinder körperlich misshandeln.

Im Jahr 2000 verabschiedeten die Vereinten Nationen das Protokoll zur Verhütung, Bekämpfung und Bestrafung des Menschenhandels, vor allem mit Frauen und Kindern (das sogenannte Protokoll von Palermo). Im selben Jahr erließen die Vereinigten Staaten den Trafficking Victims Protection Act (Gesetz zum Schutz der Opfer des Menschenhandels). Diese Maßnahmen förderten zwar das Bewusstsein für Menschenhandel, zogen aber keine Verhaftungen, Strafverfolgungen und Verurteilungen nach sich.

Mit Hilfe ausgefeilter organisierter Kriminalität werden in jeder Woche viele Menschen zu Opfern des Menschenhandels. Viele antworten auf falsche Stellenanzeigen für Zimmermädchen, Kellnerinnen und andere Niedriglohn-Stellungen, werden dann aber entführt und zu Arbeitsdiensten oder zur Prostitution gezwungen.

Andere beteiligen sich freiwillig an der Prostitution und müssen feststellen, dass sie dieser unerlaubten Betätigung nicht entkommen können, weil Zuhälter oder Bandenmitglieder ihnen oder ihren Angehörigen sonst mit Verletzungen oder Tod drohen. Kinder werden entführt oder von ihren Eltern an Menschenhändler verkauft und müssen dann als Hausangestellte oder Sexsklaven arbeiten.

Die Ziele des Menschenhandels sind die Vereinigten Staaten, Europa, Südkorea, Kanada, Australien, die Staaten am Persischen Golf und viele andere Länder weltweit. Frauen und Kinder stammen oft aus Pakistan, Bangladesch, Russland, den baltischen Staaten und Mexiko sowie anderen ärmeren Ländern und werden dann an weltweit wohlhabendere Kunden weitervermittelt. Kinder im Alter von nur drei Jahren wurden entführt oder von ihren Eltern in Pakistan und Bangladesch verkauft, um als Kameljockeys in den Vereinigten Arabischen Emiraten und in Saudi-Arabien eingesetzt zu werden.

Die Vereinigten Staaten sind eines der wichtigsten Zielländer für Menschenhändler. In vielen Fällen lässt sich der Weg des Menschenhandels mit Frauen und Kindern belegen: Aus Honduras nach Dallas und Fort Worth, Texas; von Lettland nach Chicago; von Mexiko nach Florida; von Korea nach Michigan; von Japan nach Hawaii; von Kamerun nach Maryland; von Taiwan nach Seattle; von Indien nach Kalifornien und von Vietnam nach Atlanta.

Größere Anstrengungen erforderlich

Der internationale Flughafen von Toronto hat sich zu einer Drehscheibe des internationalen Menschenhandels entwickelt, über die die Opfer in amerikanische und kanadische Städte kommen. Die Stadt Toledo in Ohio in der Nähe der kanadischen Grenze nimmt in den Vereinigten Staaten den vierten Platz bei Verhaftungen, Untersuchungen und Rettungsmaßnahmen von Kindersexopfern ein (hinter Miami, Florida; Portland, Oregon und Las Vegas, Nevada).

Es gibt vermutlich keine größere Verletzung der Würde und des Wertes menschlichen Lebens als die Sklaverei und es gibt keine abscheulichere und zerstörerischere Praxis als den sexuellen Missbrauch von Kindern.

Daher sollte jede Nation erhebliche Investitionen tätigen, um die Möglichkeiten zu nutzen, alle an diesem Handel Beteiligten aufzuspüren, zu fassen und zu bestrafen. Der Strafverfolgung sollte große Bedeutung zukommen und überführte Verbrecher sollten schwer bestraft werden.

Ohne die Investition in wesentlich größere Anstrengungen, vor allem in den Einsatz von Lockvögeln, um Menschenhändler zu identifizieren, schnell zu verhaften, strafrechtlich zu verfolgen und zu verurteilen, wird diese Geißel wahrscheinlich noch schlimmer werden. Zusätzliche Mittel, öffentliche und private, müssen für die Betreuung und Versorgung der Opfer aufgewendet werden, um ihre Gesundheit und Sicherheit wiederherzustellen.

Jonathan Emord schreibt die Rubrik „Inside Washington“ für die Troy Media Corporation. Copyright Troy Media Corporation.

Artikel auf Englisch: More Resources Needed to Stop Human Trafficking

 

 



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