Mehr als 60.000 Menschen fliehen vor türkischer Offensive
Die türkische Offensive in Nordsyrien hat in nur einem Tag zehntausende Menschen in die Flucht getrieben. Seit Beginn der Militäroffensive am Mittwoch hätten mehr als 60.000 Menschen die Flucht ergriffen, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Donnerstag. Die meisten stammten demnach aus den syrischen Grenzstädten Ras al-Ain, Tal Abjad und Derbasije und würden nach Osten in Richtung der Stadt Hasake fliehen.
Die Türkei hatte am Mittwoch trotz internationaler Kritik eine Offensive gegen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) gestartet, die große Gebiete entlang der Grenze in Nordsyrien kontrollieren. Nach Luftangriffen stießen die türkischen Truppen an mehreren Stellen über die Grenze vor. AFP-Reporter sahen in Ras al-Ain zahlreiche Einwohner, die zu Fuß, in Autos und auf Motorrädern mit ihrem Gepäck aus der Kampfzone flohen.
In einer gemeinsamen Erklärung warnten 14 Hilfsorganisationen, 450.000 Menschen lebten innerhalb eines Streifens von fünf Kilometern entlang der syrisch-türkischen Grenze. Ihnen drohe Gefahr, „wenn nicht alle Seiten maximale Zurückhaltung üben und dem Schutz der Zivilisten Priorität geben“. Lebensrettende Hilfe könne nicht länger gewährt werden, wenn die Hilfsorganisationen zum Abzug ihres Personals gezwungen würden, warnten die Gruppen.
Die Verteidigungsminister Deutschlands und Litauens haben die Türkei aufgerufen, eine weitere Destabilisierung im Nahen Osten in Folge der Offensive gegen syrische Kurden zu unterlassen. Zugleich warnten Annegret Kramp-Karrenbauer und ihr Amtskollege Raimundas Karoblis auf einer Militärbasis in Rukla vor den Folgen des türkischen Militäreinsatzes für den Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat in Syrien. Deutschland und Litauen sind Teil der internationalen Anti-IS-Koalition. (dpa/afp/sua)
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