Mehr als 200 Migranten in der Ägäis aufgegriffen
Über Weihnachten sind nach griechischen Angaben 204 Migranten aus Booten in der Ägäis aufgegriffen worden. Die Menschen seien von der türkischen Küste aus in Richtung der nur wenige Kilometer entfernten griechischen Inseln gestartet, teilte die Küstenwache am Freitag mit.
Es seien sowohl Boote der griechischen Küstenwache wie auch der europäischen Grenzschutzagentur (Frontex) im Einsatz gewesen.
Die griechischen Registrierlager sind extrem überbelegt. Eine Einigung in der Europäischen Union für eine Verteilung der Flüchtlinge steht jedoch seit Jahren aus. Unterdessen warnte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, wegen der Kämpfe in Syrien könnte erneut wie 2015 eine große Zahl von Flüchtlingen nach Europa kommen. Griechenland werde besonders in Mitleidenschaft gezogen werden.
In den griechischen Registrierlagern für Migranten auf den Inseln Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos leben nach Angaben des Bürgerschutzministeriums in Athen schon jetzt mehr als 42 000 Migranten. Ausgelegt sind die Anlagen jedoch nur für insgesamt 7500 Menschen. Die Migranten hoffen auf eine Weiterreise auf das griechische Festland und in andere europäische Länder.
Erdogan droht immer wieder, den Flüchtlingen in seinem Land den Weg Richtung Europa zu öffnen. Damit wackelt der EU-Flüchtlingspakt mit der Türkei von 2016. Danach darf jeder Migrant, der illegal auf die griechischen Inseln übersetzt, in die Türkei zurückgeschickt werden. Die türkischen Behörden sollen ihrerseits die Migranten daran hindern, in Booten Richtung Griechenland zu starten. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will einem unbestätigten Medienbericht zufolge im Januar in die Türkei zu Gesprächen mit Erdogan reisen. (dpa)
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