Medwedew: Deutschland bereitet sich auf Krieg mit Russland vor
Nach der Veröffentlichung eines abgehörten Gesprächs von Bundeswehroffizieren über den Marschflugkörper Taurus hat der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew Deutschland vorgeworfen, sich auf einen Krieg mit Russland vorzubereiten.
Versuche, das Gespräch der Bundeswehroffiziere als ein bloßes Gedankenspiel über Raketen und Panzer darzustellen, seien „böswillige Lügen“, schrieb der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrats am Sonntag im Onlinedienst Telegram. „Deutschland bereitet sich auf einen Krieg mit Russland vor.“
Die Regierung in Moskau forderte am Samstag „Erklärungen von Deutschland“. Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte im türkischen Antalya, das nun veröffentlichte Gespräch zeige, „dass das Kriegslager in Europa immer noch sehr, sehr stark ist“.
Die „Kriegspartei“ – also die westlichen Unterstützer der Ukraine – wolle ihren Kurs nicht ändern und Russland eine „strategische Niederlage auf dem Schlachtfeld zufügen“.
Medwedew – einer der lautesten Hardliner
Es sei zwar nicht klar, ob die „politische Führung“ und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) über die Gespräche der Offiziere informiert gewesen seien, schrieb Medwedew und schmähte Scholz als „Leberwurstkanzler“. Die Geschichte kenne jedoch viele Beispiele dafür, dass Militärs Kriege „anzetteln oder provozieren“ könnten.
Medwedew war von 2008 bis 2012 russischer Präsident und danach bis 2020 Ministerpräsident unter Wladimir Putin. Medwedew gilt als einer der lautesten Unterstützer der Offensive in der Ukraine und kritisiert den Westen immer wieder in aufrührerischen Beiträgen in Onlinediensten.
Scholz spricht von ernster Angelegenheit
Die Bundesregierung war bislang streng darauf bedacht, den Eindruck zu vermeiden, Deutschland könne Kriegspartei im Kampf zwischen Russland und der Ukraine werden.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach angesichts der Affäre bereits von einer sehr ernsten Angelegenheit und kündigte „zügige“ Aufklärung an. Es ist noch unklar, wie die russische Seite an das Gespräch kommen konnte.
In der Abhöraffäre geht es um die Veröffentlichung der Aufzeichnung einer internen Besprechung von Luftwaffenoffizieren durch russische Medien. In dem knapp 40-minütigen Gespräch, welches am 19. Februar stattgefunden haben soll, wurde die theoretische Möglichkeit eines Taurus-Einsatzes durch die Ukraine diskutiert und die Frage erörtert, wie die Luftwaffe einen solchen Einsatz unterstützen könnte. (afp/dts/red)
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