Medien: Trotz psychischer Probleme erhielt der Täter von Örebro Lizenz für vier Jagdgewehre

Ein Mann richtet ein Massaker an einer Schule in Örebro an. Nun tauchen weitere Details über seine Vergangenheit auf.
Titelbild
Polizeibeamte stehen am 5. Februar 2025 vor dem Campus Risbergska in Örebro, Schweden, Wache - zwei Tage nach einer Schießerei, bei der elf Menschen getötet wurden.Foto: Jonas Gratzer/Getty Images
Von 6. Februar 2025

Ein 35-Jähriger wird laut schwedischen Medienberichten der Schießerei in Örebro verdächtigt, die als der schlimmste Massenmord in der schwedischen Geschichte bezeichnet wird. Mehrere Medien schreiben, dass er ein isoliertes Leben führte und psychische Probleme hatte. Laut der schwedischen Boulevardzeitung „Aftonbladet“ wurde ihm der Militärdienst verweigert. Trotzdem erhielt er eine Lizenz für vier Jagdgewehre.

Polizei: Keine Hinweise auf ideologisches Motiv

Die Polizei hingegen bestätigte bisher nicht die Identität des Täters. Man wolle sie erst bestätigen, wenn man sich ganz sicher sei, hieß es auf einer Pressekonferenz. Dort appellierte die Leiterin der Ermittlungen, Anna Bergqvist, geduldig zu sein. Sie erklärte, die Verzögerung sei darauf zurückzuführen, dass man auf den Abgleich der DNA-Proben warten müsse.

Die schwedische Polizei ist in der Regel vorsichtig mit der Nennung von Namen von Verdächtigen und würde dies normalerweise nicht tun, bevor Anklage erhoben wird. Bergqvist sagte, dass man in diesem Fall eine Ausnahme machen und in den kommenden Tagen einen Namen veröffentlichen werde.

Die Polizei gibt an, dass der Mann alleine gehandelt habe und es derzeit keine Hinweise darauf gebe, dass die Schüsse auf einem ideologischen Motiv beruhten. Laut Polizei war der Täter bereits tot, als die Einsatzkräfte beim Bildungszentrum für Erwachsene am Dienstag, 4. Februar, eintrafen und vieles deutet darauf hin, dass er sich selbst erschossen hat, heißt es.

Laut der schwedischen Tageszeitung „DN“ änderte er im Jahr 2017 seinen Namen. Er lebte alleine und war nicht vorbestraft und polizeilich unbekannt. Auch soll er arbeitslos gewesen sein.

Schütze hatte Verbindung zum Bildungszentrum

DN schrieb, dass er während seiner Schulzeit eine spezielle Klasse für Schüler mit Asperger-Syndrom und Autismus besuchte.

Zudem gibt es Hinweise, dass der Tatverdächtige eine Verbindung zum Bildungszentrum Campus Risbergska besaß. „Das ist etwas, das wir uns genauer ansehen müssen“, so Bergqvist. Kristoffer Zickbauer, ebenfalls mit den Ermittlungen betraut, ergänzte: „Das Bild beginnt klarer zu werden. Wir sind jedoch noch nicht bereit, detaillierte Antworten zu geben.“

Man habe einige Ermittlungsmaßnahmen durchgeführt, wie Durchsuchungen, die zu einigen Beschlagnahmungen geführt hätten, darunter auch Mobiltelefone. Auch seien Film- und Tonaufnahmen eingetroffen, sagte er.

130 Polizisten am Einsatzort – ungenutzte Munition gefunden

Laut Polizei wurde der Schütze etwa eine Stunde nachdem der erste Alarm bei der Polizei eingetroffen war, von den Einsatzkräften tot aufgefunden. Drei der vier Waffen, für die der Täter eine Lizenz besaß, wurden nach Angaben der Polizei neben ihm gefunden.

Die ersten Polizeikräfte waren innerhalb weniger Minuten vor Ort, nachdem ein Alarm die Polizei erreicht hatte. Letztlich waren 130 Polizisten auf dem Campus in Örebro, sagte Polizeirevierchef Lars Wirén auf einer Pressekonferenz.

„Es wurde ausgiebig mit gewehrähnlichen Waffen auf die Polizeipatrouillen geschossen. Es wurden etwa zehn Patronenhülsen gefunden. Neben dem verstorbenen Täter wurde zudem eine große Menge unbenutzter Munition gefunden. Die starke Rauchentwicklung erschwerte das Betreten des Geländes“, sagte Wirén.

Gegenüber der BBC sagte er, es gebe keine Beweise dafür, dass Bomben gezündet worden seien, aber es hätte dichten Rauch gegeben, der von dem Verdächtigen stammen könnte, der Feuer gelegt oder Rauchgranaten gezündet haben könnte.

Der Artikel ist eine Zusammenfassung zweier Berichte, die im Original auf der Website der Epoch Times Schweden unter den Titel erschienen: „Polisen: Skytten död en timme efter larmet“ und „Rickard Andersson misstänks för dådet“. (deutsche Bearbeitung er)



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