Russland, China und Iran wollen Dreierbund gegen die NATO
Ein Bündnis von Russland, China und dem Iran nimmt immer konkretere Formen an. Die drei Länder planen gemeinsame Maßnahmen gegen eine weitere Expansion der NATO und eine engere militärische Zusammenarbeit. Dies war das Ergebnis der Moskauer Konferenz zur Internationalen Sicherheit, kurz MCIS.
Die MCIS fand vom 15. bis 17. April zum vierten Mal statt. Es kamen zivile und militärische Vertreter aus mehr als siebzig Staaten, auch der NATO, darunter auch der griechische und 14 weitere Verteidigungsminister. Nicht dabei war diesmal die Ukraine.
Der geopolitische Analyst Mahdi Darius Nazemroaya berichtete auf Global Research von dem Meeting, das vom russischen Verteidigungsministerium veranstaltet wird und Russlands Pendant zur Münchener Sicherheitskonferenz ist, welche Sicherheitsfragen hauptsächlich aus der „transatlantischen“ Sicht der USA und EU betrachtet. Die MCIS thematisiert das Sicherheitsbedürfnis von Staaten außerhalb der NATO, des Mittleren Ostens und des asiatisch-pazifischen Raums – von Argentinien über Indien und Vietnam bis nach Ägypten und Südafrika.
„Die geopolitische Lage wird sich in absehbarer Zeit stark verändern“, schreibt Nazemroaya, „ allerdings nicht zum Vorteil der USA.“ Dass Russland international isoliert sei, sei ein Mythos: „Im Herzen der ehemaligen Sowjetunion haben Armenien, Weißrussland, Kasachstan, und Russland eine Eurasische Wirtschaftsunion gegründet, und Peking, Moskau und Teheran sind dabei, nach einem langen Prozess der politischen, strategischen, wirtschaftlichen, diplomatischen und militärischen Annäherung einen Eurasischen Dreibund zu bilden.“
Gegen Raketenschild der NATO
Der iranische Verteidigungsminister Hosein Dehqan forderte China, Indien und Russland dazu auf, sich gemeinsam mit dem Iran der Osterweiterung der NATO und der Bedrohung der internationalen Sicherheit entgegenzustellen, die von deren Raketenabwehrschild ausgehe. Die Idee, dass China, der Iran und Russland gemeinsam gegen den NATO-Raketenschild kooperieren sollten, existiert seit 2011 und die aktuelle Lieferung russischer S-300 Raketen an den Iran steht in diesem Zusammenhang.
Russland und seine Verbündeten stufen den eigentlich als defensiv deklarierten Schild der NATO als das Gegenteil ein: Es diene einerseits zur Errichtung eines neuen "Eisernen Vorhangs" und andererseits dazu, Russland oder andere eurasische Mächte im Fall eines Atomkriegs nach einem Erstschlag der USA an einem Vergeltungsschlag zu hindern.
Um dem Raketenschild etwas entgegen zu setzen hat Russland bereits begonnen, seine S-300 und S-400 Raketen von Armenien bis Kamtschatka zu stationieren. Auf der Konferenz gaben Russland und Kasachstan auch den Aufbau eines gemeinsamen Luftverteidigungssystems bekannt.
„Frieden kann nur gemeinsam gesichert werden“
Kritisiert wurde von vielen Seiten der Kriegskurs der USA und von Washington geförderte „bunte Revolutionen", die nur dazu da sind, Regimewechsel herbeizuführen. Der Euro-Maidan und die Rosenrevolution in Georgien wurden dafür als Beispiele genannt.
Falls die USA und die NATO die Sicherheitsbedürfnisse anderer Staaten weiter missachteten und einen konstruktiven Dialog verweigerten, drohe ein Weltkonflikt, warnte der russische Außenminister Lawrow. Er zitierte dazu US-Präsident Franklin Roosevelt, der im Hinblick auf den Zweiten Weltkrieg sagte: "Es kann keinen Mittelweg geben. Wenn wir uns nicht für die Zusammenarbeit aller Staaten der Welt einsetzen, sind wir für einen weiteren Weltkonflikt verantwortlich. Eine der wichtigsten Lehren aus dem verheerendsten Konflikt der Weltgeschichte lautet: Der Frieden kann nur gemeinsam gesichert werden, und dazu ist es notwendig, die legitimen Interessen aller Partner zu respektieren."
Die vollständige Analyse des Globalresearch-Autors Mahdi Darius Nazemroaya gibt es hier auf deutsch: http://principiis-obsta.blogspot.se/2015/04/haben-russland-china-und-der-iran-in.html
Mehr Hintergründe zur Eurasischen Wirtschaftsunion:
"Währungskrieg zwischen Dollar und Putins neuer Goldwährung“
(rf)
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