Maul- und Klauenseuche: Bislang keine weiteren Fälle – Bauern fürchten Einbußen
Die Maul- und Klauenseuche (MKS) hat sich nach dem Ausbruch in Brandenburg bisherigen Erkenntnissen zufolge nicht weiter ausgebreitet. Landwirte fürchten dennoch Einbußen, weil einzelne Länder Importstopps für deutsche Produkte verhängten.
Südkorea etwa stoppte präventiv die Einfuhr von deutschem Schweinefleisch. Das Bundeslandwirtschaftsministerium betonte am Montag: „Oberste Priorität hat jetzt, die weitere Ausbreitung des Virus einzudämmen“.
Keine weiteren positiven Proben
„Stand heute Morgen ist, dass die gegenwärtig ausgewerteten Proben keinen weiteren positiven Befund aufwiesen“, sagte die brandenburgische Landwirtschaftsministerin Hanka Mittelstädt (SPD) dem RBB. Am Freitag war der erste Fall von MKS in Deutschland seit 1988 bestätigt worden. Drei Wasserbüffel in Hoppegarten im Landkreis Märkisch-Oderland verendeten an der Krankheit.
Brandenburg und weitere Bundesländer verhängten daraufhin ein Transportverbot für Schweine, Schafe, Rinder und Ziegen, das zunächst bis Montagabend galt. Das sei wichtig um „Erkenntnisse über die weitere Verbreitung des Virus zu bekommen“, sagte ein Sprecher des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Über eine Verlängerung der Maßnahme entscheiden demnach die Länder.
Deutscher Bauernverband fordert entschlossenes Handeln
Der Deutsche Bauernverband forderte ein schnelles und entschlossenes Handeln. „Es muss alles darangesetzt werden, um diesen Ausbruch einzudämmen“, erklärte Verbandspräsident Joachim Rukwied.
Er sprach sich zudem für Entlastungen für Tierhalter aus. In mehreren deutschen Bundesländern gibt es sogenannte Tierseuchenfonds oder Tierseuchenkassen, die jedoch nur direkt betroffenen Landwirten nützen. Tierhalter können entschädigt werden, falls ihre Tiere im Zuge einer Seuche auf Anordnung eines Amtstierarztes getötet wurden.
Durch den Ausbruch der Seuche seien Exportmärkte weggebrochen, der wirtschaftliche Schaden für die Landwirte sei „erheblich“, sagte Rukwied. Das Bundeslandwirtschaftsministerium teilte mit, es sei zu früh, um eventuelle wirtschaftliche Schäden zu beziffern.
Bislang habe neben Südkorea auch Mexiko Importbeschränkungen signalisiert. Im Handel mit den EU-Partnern gelte das Prinzip, dass nur Importe aus betroffenen Regionen beschränkt würden.
Auch Zoo- und Wildtiere können erkranken
Die Maul- und Klauenseuche ist eine hochansteckende Viruserkrankung bei Klauentieren, also Rindern, Schafen, Ziegen und Schweinen. Auch viele Zoo- und Wildtiere können an MKS erkranken. Für Menschen ist die Seuche ungefährlich. Allerdings könnten sie das Virus übertragen.
Zum Schutz der Ausbreitung der Seuche werden auf der am Freitag beginnenden Landwirtschaftsmesse Grüne Woche in Berlin keine Rinder, Schweine, Schafe oder Ziegen ausgestellt.
Die Veranstalter der Demonstration „Wir haben es satt“ am Samstag in Berlin sagten wegen des MKS-Ausbruchs die Teilnahme von Traktoren am Demonstrationszug ab: Es gelte „das Risiko einer Ausweitung der Maul- und Klauenseuche in Brandenburg und über die Ländergrenzen hinaus durch eine eventuelle Übertragung durchfahrender Trecker [zu] vermeiden“. (afp)
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