Portugal und Italien fordern den Rücktritt von Eurogruppen-Chef Dijsselbloem
Im Europaparlament ist massive Kritik am Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem laut geworden, der zum wiederholten Male seine Teilnahme an einer Debatte über die wirtschaftliche Lage Griechenlands verweigert hat. Dijsselbloem verlange vielen Bürgern in Europa große Opfer ab, er sollte sich zumindest deren Volksvertretern stellen, betonte am Montag der Präsident des Parlaments, Antonio Tajani.
Das Verhalten des Eurogruppenchefs sei „inakzeptabel“, sagte auch der Fraktionschef der Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber (CSU). „Er sollte zurücktreten.“ Ähnlich äußerte sich der Sprecher der sozialdemokratischen Fraktion, Gianni Pittella.
Der französische Konservative Alain Lamassoure schlug vor, den niederländischen Finanzminister im Parlament zur „persona non grata“ zu erklären. Wer sich weigere, im Plenum aufzutreten, solle auch nicht mehr zu Sitzungen der Fachausschüsse eingeladen werden. Die Debatte zur Lage in Griechenland – und zur Umsetzung des von der EU vorgeschriebenen Reformprogrammms – ist am Dienstagnachmittag geplant.
Dijsselbloem hatte bereits am Montag der vergangenen Woche mit herablassenden Äußerungen über angeblich verschwenderische Südeuropäer einen Sturm der Entrüstung ausgelöst.
Der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ sagte der Sozialdemokrat mit Blick auf die Krisenländer im Süden der Eurozone, wer Solidarität einfordere, habe auch Pflichten. „Ich kann nicht mein ganzes Geld für Schnaps und Frauen ausgeben und anschließend Sie um Ihre Unterstützung bitten“.
Aus Portugal und Italien kamen prompt Rücktrittsforderungen, auch andere Länder reagierten empört. Der Niederländer entschuldigte sich anschließend, schloss einen Rücktritt als Eurogruppenchef aber aus. (afp)
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