Massive Explosionen erschüttern Russland – Geheimdienst sieht vielfache Hiroshima-Sprengkraft

Riesige Explosionen, offenbar ausgelöst von Raketen, die in einem Waffendepot lagerten, erschütterten kürzlich Russland. Der Kreml, aber auch der Westen schweigen zu den möglichen Hintergründen. Die Ukraine sagt, sie habe die Explosionen zu verantworten.
Titelbild
Feuerwehrkräfte im Einsatz nach einer Explosion.Foto: iStock/AndreasRuffo
Von 25. September 2024

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Am 18. September explodierte eines der größten Waffenlager Russlands, das Munitionsdepot in Toropez, rund 470 km nördlich der ukrainischen Grenze. Auf dem über fünf Quadratkilometer großen Gelände mit Bunkern und Lagerhallen soll es Iskander- und Totschka-U-Raketensysteme gegeben haben, ebenso gelenkte Luftbomben, verschiedene Artilleriemunition und möglicherweise auch nordkoreanische Munition.

Nach den Worten des früheren russischen Verteidigungsministers Dmitri Bulgakow sei es jedoch sicher genug „für eine kleine Atombombe“ gewesen.

Kein Fenster mehr ganz

Seismische Messungen melden 13 Explosionen, die kleinen Erdbeben bis zur Stärke 2,8 entsprechen. Augenzeugen sprechen von gewaltigen Explosionen und Bränden. Laut dem estnischen Geheimdienstchef gingen 30.000 Tonnen Munition hoch. Das „entspricht dem Munitionsvorrat von zwei bis drei Monaten“ oder 750.000 Artilleriegeschossen. Zum Vergleich: Die erste Atombombe von Hiroshima hatte eine Sprengkraft von 12.500 Tonnen.

Im Umkreis von sechs Kilometer von Toropez ist kein Fenster mehr ganz, die Regionalregierung des Gebietes Twer ordnete eine Evakuierung der Bevölkerung an. Zudem wurden anschließend zwei weitere Munitionsdepots in Russland angegriffen. Am 20. September nochmals in der Region Twer, in Toropez, und am 21. September weiter südlich in Tichorezk, im Gebiet von Krasnodar.

Viele Theorien – wenige Antworten

Die Ukraine behauptet, sie sei es gewesen. Viele ukrainische Drohnen seien über 470 Kilometer dorthin geflogen, hätten einen massiven Brand ausgelöst, der dann das Munitionsdepot gesprengt habe. Was die russischen Militäreinsätze für die nächsten Monate zumindest etwas stört.

Russische Stellen sprachen von Teilen abgeschossener ukrainischer Drohnen, die abstürzten und Explosionen verursacht hätten. Das russische Verteidigungsministerium hat den Angriff nicht offiziell bestätigt.

Andere antworten auf die Frage nach dem Verursacher mit einer „unbekannten Waffe“, deren Herkunft man jenseits der Ukraine suchen müsse. Anwohner sprechen davon, dass so eine Zerstörung nur durch einen direkten Raketeneinschlag verursacht sein konnte. Einige Telegram-Kanäle verbreiteten ein Video vom Anflug vor der Explosion – einschließlich typischen Pfeifens, eines schweren Einschlags und einer Explosion. Ob die Ukraine die Möglichkeiten dazu habe, sei fraglich.

Und mit einem israelischen Post bei X kommen eventuell noch weitere Akteure ins Spiel. Dort heißt es, dass die Ukraine mit ihrem Angriff auch den iranischen General und Befehlshaber der iranischen Luftwaffe, Aziz Nasirzadeh, eliminiert habe. Er ist der Vermittler für Fath-360-Raketen zwischen Russland und dem Iran.

Die iranische ballistische Kurzstreckenrakete mit 120 Kilometer Reichweite (Fluggeschwindigkeit 3.200 Kilometer pro Stunde) wurde kürzlich von Iran an Russland geliefert, was die militärische Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern im Kontext des Ukraine-Kriegs verstärkt.

Munitionsdepot bei Tichorezk ebenfalls vernichtet

Ein anderes vernichtetes Depot befindet sich nahe der Stadt Tichorezk. Tichorezk befindet sich in der Region Krasnodar im Süden Russlands. Es sei eines der „drei größten Munitionslager“ Moskaus, teilte die ukrainische Armee am Samstag mit.

Die russischen Behörden riefen dort den Ausnahmezustand aus. Präsident Wolodymyr Selenskyj beklagte unterdessen die weiter ausstehende Zustimmung der USA und Großbritanniens zum Einsatz von weiter reichenden Waffen in Russland.

In Onlinediensten waren Videos zu sehen, die eine massive Explosion zeigten, die den nächtlichen Himmel erleuchtete. Später waren in der Nähe der 50.000-Einwohner-Stadt Tichorezk Rauchwolken am Himmel zu sehen und heulende Sirenen zu hören.

Die russische Armee wehrte nach eigenen Angaben in der Nacht zum Samstag 21. September insgesamt mehr als 100 ukrainische Drohnen ab. Die meisten Drohnen wurden demnach über der Grenzregion Brjansk abgeschossen. 18 Drohnen stürzten den Angaben zufolge über der Region Krasnodar ab, die an die 2014 von Russland annektierte ukrainische Schwarzmeerhalbinsel Krim grenzt.

(Mit Material der Nachrichtenagenturen)



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