Massenproteste in Russland nach Verhaftung von Provinzgouverneur
Örtliche Unterstützer der Oppositionsbewegung des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny bezifferten die Zahl der Demonstranten auf rund 2000. Am Samstag hatten bereits zehntausende Menschen gegen Furgals Verhaftung protestiert, wie die russische Nachrichtenagentur Tass mitteilte.
Die Demonstranten zogen vor den Sitz der Regionalregierung in Chabarowsk. Die Regionalregierung prangerte „provokante Parolen“ an und rief die Menschen dazu auf, angesichts der Corona-Einschränkungen „den gesunden Menschenverstand“ zu bewahren. Am Tag zuvor hatten Protestteilnehmer Slogans gerufen, die sich explizit gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin richteten.
Furgal war am Donnerstag in Untersuchungshaft genommen worden. Ihm wird vorgeworfen, vor 15 Jahren mehrere Morde an Geschäftsleuten in Auftrag gegeben zu haben. Laut Berichten russischer Nachrichtenagenturen geht es dabei unter anderem um die Ermordung von Furgals ehemaligem Geschäftspartner Oleg Bulatow. Der 50-jährige Provinzgouverneur weist die Vorwürfe zurück.
Furgal hatte bei den Wahlen den Kandidaten Putins mit 70 Prozent der Stimmen geschlagen
Nach Angaben von Furgals Liberaldemokratischer Partei (LDPR) hatten sich an den Protesten am Samstag 35.000 Menschen beteiligt. Die Nachrichtenwebseite DVHab.ru berichtete von 20.000 bis 30.000 Teilnehmern. Die Demonstranten riefen „Freiheit!“ und „Sergej Furgal ist unsere Wahl“. Manche hielten Schilder mit der Aufschrift „Wir sind Sergej Furgal!“ in die Höhe.
Auch aus anderen Städten in der Region gab es Berichte von Protesten. Eine Petition für die Freilassung Furgals wurde von mindestens 40.000 Menschen unterschrieben.
Furgal hatte bei den Gouverneurswahlen 2018 fast 70 Prozent der Stimmen in der Region Chabarowsk geholt und den Kandidaten der Regierungspartei Einiges Russland von Präsident Putin geschlagen. In der Provinzhauptstadt Chabarowsk im fernen Osten Russlands wohnen mehr als 600.000 Menschen. (afp)
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