Maskenpflicht und Abstand halten bei G7?
Politiker nehmen es mit den Regeln, die sie anderen auferlegen, offenbar nicht so genau, meint Boris Reitschuster am 13. Juni. Zumindest würden einige Bilder vom Treffen der G7-Staaten im britischen Cornwall dies nahelegen.
Auf den offiziellen Bildern zeigen sie Mindestabstände, auf den eher ungezwungenen Bildern würden sie wirken, als gäbe es kein Corona. Und auch keine epidemische Notlage nationaler Bedeutung, die der Bundestag am 11. Juni bis zum 30. September verlängert hat, so Reitschuster.
Vom Treffen der Staats- und Regierungschefs in Cornwall gibt es bei der Bildagentur Ghetty Images unter anderem diese Bilder:
Reaktionen auf Twitter
Auf Twitter sammeln aufmerksame Beobachter, was in den Medien zu sehen ist. Dabei entstanden diese Tweets:
Vor dem G7-Familienfoto
Aufstellung zum Familienfoto bitte! ??? ? #G7Summit2021 https://t.co/ZMSJaveFg0
— Dorett Florett (@dorettflorett) June 11, 2021
Während des Treffens mit der Queen
Der britische Premierminister Boris Johnson zweifelte am 12. Juni wegen der Ausbreitung der indischen (Delta)-Variante des Coronavirus, ob er die Corona-Beschränkungen im Vereinigten Königreich wie geplant in wenigen Tagen vollständig aufheben kann.
Es sei eindeutig, dass diese zuerst in Indien aufgetretene Virus-Variante ansteckender sei, sagte Johnson am Samstag dem Sender Sky News am Rande des G7-Gipfels in Cornwall. Zwar sei noch unklar, in welchen Maß diese Entwicklung zu einer erhöhten Sterblichkeit führen werde, die derzeitige Lage sei aber „sehr besorgniserregend“, betonte Johnson.
Ein Tag zuvor entstanden diese Bilder:
Offiziell gesehen
Inhaltliches vom Gipfeltreffen
Der Kampf gegen die Corona-Pandemie war ein Schwerpunkt der Beratungen. In ihrer Abschlusserklärung forderten die G7-Staaten dabei eine vertiefte Untersuchung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Ursprung der Pandemie, für die auch weitere Untersuchungen in China nötig seien. Zugleich prangerten die G7-Staaten die chinesischen „Menschenrechtsverletzungen“ in Hongkong und Xinjiang an.
Binnen eines Jahres wollen die G7-Länder eine Milliarde weitere Corona-Impfdosen an ärmere Länder spenden, wie der britische Premierminister Boris Johnson zum Abschluss des Gipfels ankündigte. Deutschland wird von seinen eigenen Bestellungen mindestens 30 Millionen Dosen spenden, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte.
Da Deutschland für die Covax-Initiative mehr als eine Milliarde Euro bereitgestellt habe, zeichne es sozusagen für „350 Millionen Dosen“ verantwortlich. Laut Merkel haben die G7-Staaten damit bisher insgesamt 2,3 Milliarden Impfdosen zugesagt, die bis Ende 2022 verteilt werden sollen.
Am Rande des Gipfels kam Kanzlerin Merkel mit Joe Biden zu einem persönlichen Gespräch zusammen, bei dem auch die umstrittene Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 angesprochen wurde, wie die Kanzlerin anschließend sagte. Die Gespräche mit den USA seien „insoweit auf einem guten Weg, als für uns beide existenziell und unabdingbar ist, dass die Ukraine auch weiterhin ein Transitpartner beim Erdgas sein muss“, betonte Merkel.
Zu Gast bei Boris Johnson waren die Staats- und Regierungschefs der USA, Japans, Deutschlands, Frankreichs, Italiens und Kanadas sowie die EU, Indien, Südafrika und Südkorea. (ks)
(Mit Material von afp)
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