Marseille: Politische Empörung über geplanten „Burkini-Tag“ in Badeanstalt
„Die Teilnehmerinnen müssen von der Brust bis zu den Knien bedeckt sein“, sagte der Hauptorganisator des für den 17. September geplanten „Burkini-Tags“ gegenüber dem britischen Sender BBC. Männer sind an diesem Tag im Bad gänzlich verboten.
Ziel der Veranstaltung sei es, zu erreichen, „dass sich muslimische Frauen unserer Gruppe anschließen und so merken, dass sie nicht an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden“.
Front National und Sozialisten wettern
Die Lokalpolitik hat kein Verständnis für solche Ideen, da in Frankreich das „öffentliche Tragen religiöser Zeichen“ per Gesetz verboten ist. Stephane Ravier (Front National), der Bezirksbürgermeister von Nord-Marseille, beschwerte sich gegenüber der BBC: „Diese islamistische Aktion zeigt, dass offenbar eine bestimmte Anzahl von Muslimen unsere geltenden Gesetze brechen und sich außerhalb unserer Gesellschaft stellen will.“
In Frankreich wurde das islamische Kopftuch bereits 2004 aus dem öffentlichen Dienst und vielen Schulen verbannt. Die Burka folgte 2010. Bisher gibt es noch kein Verbot gegen Burkinis, einer Mischung aus Burka und Bikini. Dieser ist ein Ganzkörperbadeanzug, der aus langer Hose, Tunika und einer schleierartigen Kopfbedeckung aus Kunstfaser besteht und lediglich Gesicht, Hände und Füße frei lässt. Der von der australisch-libanesischen Designerin Aheda Zanetti konzipierte Burkini soll strenggläubigen muslimischen Frauen das Baden in der Öffentlichkeit ermöglichen, erläutert die „Krone„.
Sozialistische Ministerin für Verbot muslimischer Mode
Die Pläne von Frankreichs sozialistischer Ministerin für Familie, Kinder und Frauenrechte, Laurence Rossignol, gehen dahin, dass auch bald Modelabels für muslimische Kleidung verboten werden sollen. Rossignol empörte sich in der Vergangenheit mehrfach über große Modefirmen, wie Marks & Spencer, Mango und Uniqlo, die Kleidung für praktizierende Musliminnen anbieten, den Burkini beispielsweise.
Dies sei „unverantwortlich“, so die Ministerin. „Sie entziehen sich ihrer sozialen Verantwortung und werben in gewisser Weise für ein Einsperren des weiblichen Körpers.“ Offenbar sieht Rossignol darin ein Zeichen, dass sich junge Muslime von der Gesellschaft abkapseln könnten und sich in einer geschlossenen Gesellschaft radikalisieren. (sm)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion