Marokko: Tausende Migranten wollen über neue Route nach Europa
Seit Anfang 2017 haben bereits 9.300 Migranten über Marokko kommend Europa erreicht. Diese Zahlen könnten weiter steigen, berichtet die Internationale Organisation für Migration. Die Hafenstadt Tanger im Norden Marokkos entwickelt sich gerade zur größten Transitregion Nordafrikas.
Der Ort liegt nahe der Straße von Gibraltar und der Weg zwischen Tanger und der europäischen Küste beträgt nur 14 Kilometer.
Von der Hafenstadt an der Nordspitze Marokkos können Migranten per Schlauchboot, Motorboot oder Wassermotorrad nach Gibraltar übersetzen. Immer mehr Migranten aus dem südlicheren Afrika lassen sich deshalb in Tanger nieder, um Geld für ihre Überfahrt zu sammeln, berichtet die „Welt“.
Hoffen auf Retter aus Spanien
Die Entwicklung kam, nachdem die private Helfer-NGOs vor der libyschen Küste ihren Betrieb weitestgehend eingestellt haben. Die meisten Migranten in Tanger können sich jedoch kein Schnellboot oder Jetski (Wassermotorrad) leisten. Deshalb gehen sie auf der Straße betteln, in der Hoffnung, per Schlauchboot nach Europa zu kommen.
Aufgrund von Meeresströmungen ist diese Überfahrt in der Straße von Gibraltar jedoch sehr riskant. Doch wie schon vor der Küste Libyens hoffen auch hier die Migranten auf Hilfe – und dass sie rechtzeitig von spanischen Rettungsbooten entdeckt werden. Das Ziel sei der Rand der internationalen Gewässer, zitierte die „Welt“ einen Mann namens Kaita. „Dann kommen die Rettungsboote, und alles ist gut.“ Wichtig sei, die Retter rechtzeitig zu informieren. „Entweder ruft man sie selbst an, oder Hilfsorganisationen machen das.“
Seit Anfang des Jahres erreichten von Tanger aus 9.300 Menschen die europäische Küste.
20.000 bis 30.000 Migranten in Marokko
Seit einigen Jahren halten sich laut Schätzungen ständig 20.000 bis 30.000 Migranten dauerhaft in Marokko auf. Einige setzen ihre Hoffnung auch auf die spanischen Exklaven Mellila und Ceuta. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres gelang es bereits Tausenden Migranten aus Afrika, die Exklaven zu erreichen. Laut „Welt“ kampierten Anfang August ständig 1.500 Menschen vor Mellila, in der Hoffnung, eine Gelegenheit zum Sturm auf den Grenzzaun nutzen zu können.
(rf)
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