Mann kauft 120 Jahre alten Eisenbahnwaggon und verwandelt ihn in exklusives Feriendomizil

Die Reise eines schrottreifen Waggons in sein zweites Leben – als Feriendomizil.
Titelbild
Vom Schrottwagon zur exklusiven Unterkunft.Foto: Illustration von The Epoch Times, mit freundlicher Genehmigung von Isaac French
Von und 24. September 2024

Vor einigen Wintern half Edward French aus Idaho seinem Nachbarn, Schnee von dessen Dach zu schaufeln. Dabei stieß er auf einen kaum wiederzuerkennenden Eisenbahnwaggon, der in einer Scheune abgestellt war. Der Waggon war von Katzen bewohnt.

Der 55-Jährige war sofort Feuer und Flamme und begann, mit den Leuten vor Ort über die Geschichte des Waggons zu recherchieren, nachdem er ein Foto von dem 1906 gebauten Waggon entdeckt hatte. Er stellte fest, dass der Waggon mit der Nummer 306 bis 1955 in Washington und Montana in Betrieb gewesen war. Nach der Stilllegung hatte ihn dann ein Farmer 16 Kilometer weit zu seinem Feld geschleppt und ihn als Getreide- und Heulager genutzt. Jahrzehntelang stand das mittlerweile 120 Jahre alte Relikt auf der Farm und war eigentlich nur noch ein überflüssiger Teil der Landschaft.

Das 120 Jahre alte Zugwrack wurde auf einer Farm in Idaho gefunden. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Isaac French

Trotz des ziemlich starken Geruchs sah Edward, der eine Baufirma betreibt, über den Verfall hinweg und kaufte das vernachlässigte Stück Geschichte für nur 2.000 Dollar, mit dem Plan, es zu restaurieren.

Nachdem er den 18,50 Meter langen Waggon im kalten Winter in Idaho auf sein 58 Hektar großes Grundstück gebracht hatte, machten sich Edward und seine acht Söhne im März 2020 an die Arbeit. Sie arbeiteten bis August daran und steckten 147.000 US-Dollar und jede Menge Arbeitsstunden hinein, um ihn wieder so herzurichten, wie er früher einmal ausgesehen hatte.

Die Reise des Waggons zu seinem neuen Zuhause führte über kurvenreiche, hügelige Straßen. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Isaac French

Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Isaac French

Als Erstes montierten Edward und seine Söhne die Holzverkleidung ab. Nachdem sie alles abgeschliffen und sogar Zahnstocher und Zahnbürsten verwendet hatten, um alle Ritzen zu reinigen, stellten sie fest, dass die ursprüngliche Struktur tatsächlich in gutem Zustand war.

Als der Kern der ursprünglichen Karosserie des Waggons zum Vorschein kam, erkannte die Familie, dass eine Restaurierung zu seinem früheren Glanz möglich war. 

Geschafft! Ankunft am „Heimatbahnhof“. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Isaac French

„Ich glaube, es war einfach dieser erste Glaube, dass es sich tatsächlich lohnt, ihn zu retten“, sagte Isaac French, der Sohn von Edward, gegenüber der Epoch Times. „Je mehr wir uns damit beschäftigten, desto mehr wussten wir, dass wir auf der richtigen Spur waren. Wir haben vorsichtig gekratzt und dabei die ursprüngliche handgemalte Beschriftung entdeckt: 306. Diese Nummern haben uns dann bestätigt, dass es sich um den Waggon auf dem Originalfoto handelte, den Edward gefunden hatte. Dann fügten wir die Puzzleteile zusammen und wussten genau, wie die Geschichte des Waggons aussah“, sagte Isaac, ein Berater im Gastgewerbe aus Texas.

Das Innere des Waggons vor der Renovierung. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Isaac French

Außenansicht des Waggons. Die Renovierung beginnt. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Isaac French

„Wie bei jedem Restaurierungsprojekt kommen Dinge zum Vorschein, die man vorher nicht unbedingt vorausgesehen hat“, sagte er. „In unserem Fall handelte es sich um Bereiche, in denen das Holz einfach zu stark verrottet war, sodass wir vorsichtig neue Holzstücke einfügen mussten. Aber 90 bis 95 Prozent aller Materialien sind noch original.“ 

Erste Baumaßnahmen im Inneren des Waggons. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Isaac French

Die Familie French arbeitete zusammen, um den Waggon umzubauen. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Isaac French

Der neue Look entsteht. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Isaac French

Isaac und seine Geschwister arbeiteten unermüdlich daran, jedes Stück des Zugwaggons zu restaurieren. Gleichzeitig hauchten sie dem Raum, der später ihr Gästehaus werden sollte, neues Leben ein.

„Das Postabteil wurde zum Schlafzimmer, der Frachtraum zum Badezimmer und der Fahrgastraum zur Kochecke und Lounge“, teilte Isaac begeistert mit.

Isaacs älterer Bruder baute außerdem einen Fachwerkschuppen und eine Plattform um den Waggon herum. Das Dach ist so gestaltet, dass es die traditionelle Architektur von Bahnhöfen imitiert.

Das Innere des Waggons nach der Renovierung. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Isaac French

Die Familie French hielt sich beim Restaurieren an das Originaldesign aus den 1920er-Jahren. Sie verwendeten historische Farben, eine handgefertigte Leuchte und Möbel aus jener Epoche.

„Es ist, als würde man in der Zeit zurückreisen und sich vorstellen, wie es wäre, Passagier in diesem Waggon zu sein“, sagte Isaac. „Es war echt wichtig, diesem Stück Geschichte wieder Leben einzuhauchen.“

Als das Projekt abgeschlossen war und der erste Gast kam, war die Freude bei der Familie French riesig.

Familie French. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Isaac French

Isaac heiratete dann im Oktober desselben Jahres und verbrachte die Flitterwochen größtenteils in Neuengland. Danach kehrte er zurück nach Idaho, um ein paar Nächte mit seiner Frau im Zugabteil zu verbringen.

In diesem Moment, so sagte er, war für ihn alles perfekt.

„Es aus dieser Perspektive zu erleben, war jedenfalls wirklich lohnend, nachdem wir so viel Arbeit hineingesteckt hatten.“ Isaac saß strahlend in dem kleinen Aufenthaltsbereich. „Es ist einfach schön, hier zu sein. Es ist einfach ein toller Ort, um zu lesen oder die Aussicht zu genießen.“

Die Außenansicht nach der Renovierung. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Isaac French

Winterliche Impressionen. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Isaac French

„Die Lage des Waggons auf dem Grundstück mit der Aussicht ist natürlich einfach atemberaubend.“ Tatsächlich hat man einen „spektakulären“ Blick auf die Felder und Wälder der Farm, wenn man vom Waggon, der auf einem Hügel steht, schaut. 

Waggon Nummer 306 wird inzwischen auf Airbnb für 350 US-Dollar pro Nacht angeboten und hat einen regelrechten Ansturm an Interessenten ausgelöst.

Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Isaac French

Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Man Buys Rotting 120-Year-Old Train Car and Transforms It Into an Exclusive Stay—Here’s How It Looks“. (redaktionelle Bearbeitung lz)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion