„Sea-Eye“-Schiff: Malta übernahm die Menschen von der „Alan Kurdi“

Ein Boot der maltesischen Marine brachte die Menschen der "Alan Kurdi" am Sonntagabend an Land, von wo aus sie direkt auf andere Staaten verteilt werden sollen. Innenminister Seehofer sagte zu, bis zu 40 Migranten von der "Alan Kurdi" und einem maltesischen Kriegsschiff in Deutschland aufzunehmen.
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Foto: JAIME REINA/AFP/Getty Images)
Epoch Times7. Juli 2019

Die Odyssee des deutschen Schiffs „Alan Kurdi“ mit 65 Zuwanderern und Flüchtlingen an Bord ist beendet: Ein Boot der maltesischen Marine nahm die Menschen am Sonntagabend an Bord und brachte sie an Land, von wo aus sie direkt auf andere Staaten verteilt werden sollen. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) kündigte an, 15 bis 20 der Geflüchteten von der „Alan Kurdi“ und bis zu 20 weitere in Deutschland aufzunehmen.

Die Außenminister Italiens und Maltas, Enzo Moavero und Carmelo Abela, forderten in einer gemeinsamen Erklärung einen „permanenten europäischen Mechanismus auf EU-Ebene“, der sich mit der Gesamtheit der „Fragen der Migration“ beschäftigt.

Nach Informationen der Zeitungen der Funke Gruppe hat Innenminister Seehofer zugesagt, bis zu 40 Migranten von der „Alan Kurdi“ und einem maltesischen Kriegsschiff in Deutschland aufzunehmen. Die maltesischen Behörden hatten demnach in einer separaten Aktion weitere 58 Migranten im Mittelmeer gerettet, von denen die Hälfte nun ebenfalls auf andere EU-Länder verteilt werden soll.

14:00 Uhr: Regierung Maltas erlaubt das Anlegen

Die Regierung Maltas hat dem deutschen Schiff „Alan Kurdi“ nun doch das Anlegen erlaubt. Die Entscheidung sei nach Gesprächen mit der EU-Kommission und Deutschland gefallen, teilte Maltas Premierminister Joseph Muscat am Sonntagnachmittag mit. Die 65 Zuwanderer und Flüchtlinge sollen demnach zunächst auf ein Schiff der maltesischen Streitkräfte transferiert werden, um im Anschluss an Land gebracht zu werden.

Die Migranten würden dann umgehend auf andere europäische Länder verteilt, so Muscat weiter.

Ein Sprecher der maltesischen Armee teilte gegen Sonntagmittag ursprünglich mit, das Schiff der NGO Sea-Eye dürfe nicht in die maltesischen Hoheitsgewässer einfahren.

Die „Alan Kurdi“ hatte am Samstagabend Kurs auf Malta genommen, da ihr auf der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa das Anlegen untersagt worden war. „Wir können nicht abwarten, bis an Bord der Notstand herrscht“, hieß es in einer Twitter-Botschaft. „Jetzt muss sich zeigen, ob die europäischen Regierungen die Haltung Italiens stützen. Menschen sind keine Verhandlungsmasse.“

Am Samstagmorgen hatte Sea-Eye bei Twitter mitgeteilt, die italienische Finanzpolizei sei „persönlich vorbeigekommen“, um ein Dekret des Innenministers Matteo Salvini zu überbringen: „Der Hafen ist zu.“

Angebot der libyschen Küstenwache abgelehnt

Die maltesische Armee teilte überdies mit, dass sie am Sonntag 50 Bootsflüchtlinge aus Seenot befreit habe. Die Menschen wurden demnach von einem Patrouillenboot aufgenommen und am Abend auf der Mittelmeerinsel erwartet.

Die „Alan Kurdi“ hatte die Migranten am Freitag von einem Schlauchboot im Mittelmeer aufgenommen und lag zunächst in internationalen Gewässern vor Lampedusa. Ein Angebot der libyschen Küstenwache, den Hafen der Stadt Sawija als „sicheren Zufluchtsort“ anzulaufen, lehnte das Schiff ab.

(afp)



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