Mallorca: Nach Schnee drohen nun Überschwemmungen
Das Wintertief „Juliette“ hat Mallorca als liebste Urlaubsinsel der Deutschen auch am Dienstag mit Sturmböen fast in Orkanstärke und heftigen Niederschlägen teils als Schnee heimgesucht. Die Behörden riefen Einheimische und Urlauber dringend auf, zuhause zu bleiben. Viele Überlandstraßen waren wegen des Schnees oder umgestürzter Bäume unpassierbar, wie die „Mallorca Zeitung“ berichtete.
In der Inselhauptstadt Palma brach sogar an zwei Stellen die Fahrbahn wichtiger Straßen ein. Verletzt wurde niemand. Auf Videos war zu sehen, wie Bauarbeiter am Morgen damit beschäftigt waren, ein acht Meter breites und vier Meter tiefes Loch in einer Asphaltdecke zu schließen. Grund war vermutlich eine Unterspülung.
Starke Sturmböen
Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten von teils mehr als 100 Kilometern pro Stunde peitschten vor allem im Norden der Insel bis zu acht Meter hohe Wellen an die dort felsigen Küsten.
Im Inselgebirge, der Tramuntana, wuchs die Schneedecke in der Nacht auf Dienstag an einigen Stellen auf bis einen halben Meter an. Schon am Vortag hatten sich viele Schaulustige in das Bergdorf Valldemossa aufgemacht, um im Schnee zu spielen. Das sorgte für lange Staus auf den Straßen.
Teilweise schneite es auch im Flachland und sogar an den Stränden. In den Badebuchten blieb der Schnee aber nicht lange liegen. Palma und der Ballermann blieben größtenteils von der weißen Pracht verschont.
Nur im höher gelegenen Stadtviertel Son Vida, wo unter anderem der ehemalige Fußballer Bastian Schweinsteiger wohnt, bildeten sich ein paar Schneeflocken.
Schäden nach Starkregen
Dafür richtete der Starkregen zum Teil erhebliche Schäden an. In Pollença, einem malerischen Dorf im Norden, gingen 171 Liter Wasser pro Quadratmeter binnen 24 Stunden nieder. Normalerweise kleine Wasserläufe wurden zu Sturzbächen und setzten die Uferbereiche unter Wasser. Auch Keller und Tiefgaragen liefen voll.
Am Mittwoch soll das Sturmtief abgezogen sein. Wenn die Temperaturen wieder steigen und der Schnee in den Bergen schmilzt, werden jedoch weitere Überschwemmungen befürchtet. (dpa/red)
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