Malediven: Pro-chinesischer Kandidat gewinnt Präsidentschaftswahl

Auf den Malediven hat sich der pro-chinesische Kandidat Mohamed Muizzu durchgesetzt. Er ist ein glühender Verfechter chinesischer Investitionen und hat versprochen, Peking auf den möglichen Luxus-Tourismus der Malediven aufmerksam zu machen.
Titelbild
Einheimische Jugendliche im Hafen der Insel Kihaadhoo auf den Malediven, 28. September 2023.Foto: MLADEN ANTONOV/AFP via Getty Images
Epoch Times1. Oktober 2023

Bei der richtungsweisenden Präsidentschaftswahl auf den Malediven hat sich der pro-chinesische Kandidat Mohamed Muizzu durchgesetzt. Der 45-Jährige kam laut Wahlkommission bei der Stichwahl am Samstag auf 54 Prozent der Stimmen. Der amtierende Staatschef Ibrahim Mohamed Solih räumte seine Niederlage umgehend ein und gratulierte seinem Kontrahenten.

„Herzlichen Glückwunsch an den gewählten Präsidenten Muizzu“, schrieb Solih im Onlinedienst X, vormals Twitter, nachdem die Wahlkommission das Ergebnis bekanntgegeben hatte. Bis zur für den 17. November geplanten Amtseinführung seines Nachfolgers wird der 61-jährige Solih die Amtsgeschäfte weiterführen.

Mehrere Festnahmen bei Wahl

Muizzu war als Favorit in die entscheidende Wahlrunde gegangen. Der Bürgermeister der Hauptstadt Malé hatte den ersten Wahlgang vor drei Wochen mit 46 Prozent der Stimmen gewonnen, lag aber nur knapp 15.000 Stimmen vor Solih.

Im Wahlkampf hatte Solih für eine traditionelle Ausrichtung des Inselstaates an Indien geworben. Muizzu hingegen setzt auf eine verstärkte Annäherung an China.

Muizzus Anhänger tanzten auf den Straßen, nachdem der örtliche Fernsehsender TVM und die Nachrichten-Webseite Dhauru ihn bereits vor Bekanntgabe des offiziellen Wahlergebnisses zum Sieger gekürt hatten. „Er hat gewonnen, er hat gewonnen“, skandierte eine Menge vor dem Wahlkampfbüro von Muizzus Partei in der Hauptstadt Malé.

Die Nichtregierungsorganisation Transparency Maldives berichtete von gewaltsamen Zwischenfällen am Wahltag, ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Die Polizei meldete mehrere Festnahmen, unter anderem wegen der Verbreitung von Fotos von Wahlzetteln in Onlinenetzwerken.

Solih, der zuvor kein hohes Amt bekleidet hatte, war 2018 als Überraschungssieger aus der Präsidentschaftswahl hervorgegangen. Seiner Regierung wird vorgeworfen, kritische Stimmen zu unterdrücken und die Pressefreiheit einzuschränken. (afp)



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