„Make America Great Again“: Trumps Konkurrenten versuchen sich abzugrenzen

Je mehr Republikaner Donald Trump im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur 2024 herausfordern, desto deutlicher wird der dramatische Einfluss des ehemaligen Präsidenten auf die Republikaner.
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Mit „Make America Great Again“ konnte Donald Trump sich tief in der US-amerikanischen Politik verwurzeln. Keiner der republikanischen Wahlkandidaten zweifelt dieses Motto an. Trotzdem will sich jeder von Trump unterscheiden.Foto: Samira Bouaou/The Epoch Times
Von 18. März 2023

Von Nikki Haley bis Vivek Ramaswamy haben alle versucht, „America First“ die Treue zu halten und hofierten Trumps „Make America Great Again“-Bewegung (MAGA).

Die republikanischen Hoffnungsträger stehen vor einer schwierigen Aufgabe. Sie müssen sich von Trump abgrenzen, viele seiner Anhänger für sich gewinnen und gleichzeitig Wahlkampagnen auf die Beine stellen, die bei den allgemeinen Wahlen konkurrenzfähig sind.

Wie versuchen Trumps Konkurrenten, sich vom ehemaligen Präsidenten abzugrenzen – und wie können sie das tun, ohne seine äußerst loyale Basis zu verärgern?

Obwohl es noch früh ist, zeichnen sich bereits einige Muster ab.

DeSantis‘ heikler Tanz

Der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, hat sich zwar noch nicht auf eine Kandidatur bei den Vorwahlen festgelegt, gilt aber weithin als Trumps aussichtsreichster Herausforderer für 2024.

Der 44-Jährige hat es bisher vermieden, auf die Angriffe von Trump gegen ihn zu reagieren, obwohl sich seine – teilweise anonymen – Online-Unterstützer für ihn starkgemacht haben.

„Er will, dass diese anderen Leute die Drecksarbeit für ihn erledigen, während er sich selbst raushält“, sagte Paul Ingrassia, selbst ein prominenter Trump-Unterstützer im Internet, in einem Interview am 13. März.

„Die Leute um Trump haben vor einigen Monaten entschieden, dass ihre beste Strategie darin besteht, ehemalige Trump-Unterstützer, die sich öffentlich mit DeSantis verbündet haben, hart anzugreifen, um uns zum Schweigen zu bringen“, sagte David Reaboi, ein politischer Berater und bekannter DeSantis-Unterstützer, in einem Interview mit The Epoch Times vom 14. März.

Die beiden Männer scheinen darin übereinzustimmen, dass DeSantis als kompetentere Version von Trump dargestellt wird. Darüber hinaus könnte sich DeSantis‘ manchmal kritische Haltung gegenüber COVID-19 von der des ehemaligen Präsidenten unterscheiden.

Ramaswamys „America First 2.0“

Ramaswamy, ein Risikokapitalgeber, pries seine Kampagne ausdrücklich als die nächste Entwicklungsstufe der von Trump inspirierten Politik an.

Sein Programm nennt er „America First 2.0“. Zu seinen Prioritäten gehören die Beendigung der positiven Diskriminierung (Affirmative Action), die Loslösung von China und die Ablehnung des Vorstoßes für digitale Zentralbankwährungen.

In einem Interview mit The Epoch Times vom 23. Februar sagte der 37-jährige Ramaswamy, dass Trump Probleme in den USA auf beiden politischen Seiten aufgedeckt habe, „die vor ihm noch niemand eingestanden hat“. Die Frage sei, „wie es jetzt weitergeht“.

Pompeo kritisiert „überlebensgroße Persönlichkeiten“

Auch Mike Pompeo (59) grenzt sich von Trump ab. Der ehemalige Außenminister und CIA-Direktor, der eine Kandidatur erwägt, hat als langjähriger Kritiker der Kommunistischen Partei Chinas (KPC) ein starkes Argument für sich. Demokraten und Republikaner beginnen, sich gegen die KPC zu verbünden.

In einer Rede auf der Conservative Political Action Conference (CPAC) am 3. März sagte Pompeo jedoch, Amerikas „größte Bedrohungen lägen hier“ und nicht im Ausland.

In einer Art Anti-Trump-Kommentar sagte er, Konservative sollten nicht nach „überlebensgroßen Persönlichkeiten“ suchen.

Haley betont die Demografie

Die ehemalige Gouverneurin von South Carolina, Nikki Haley, hat ihre relative Jugend und andere demografische Besonderheiten zu einem Eckpfeiler ihrer Kampagne gemacht.

„Wir werden den Kampf für das 21. Jahrhundert nicht gewinnen, wenn wir weiterhin den Politikern des 20. Jahrhunderts vertrauen“, sagte die 51-jährige Haley bei ihrer Eröffnungsrede im Februar in South Carolina.

„Die Köpfe der liberalen Medien explodieren wegen meiner Präsidentschaftskandidatur“, sagte sie in ihrer Rede auf der CPAC am 4. März. „Ich bin eine Frau, ich gehöre einer Minderheit an und ich bin die Tochter von Einwanderern!“

Krieg in der Ukraine spaltet das Feld

Viele von Trumps Konkurrenten für 2024 teilen seine Ansichten zu Krieg und Frieden. Andere hingegen sind eher traditionellen republikanischen Positionen treu geblieben.

Ein Beitrag in der „Fox News“-Sendung „Tucker Carlson Tonight“ vom 13. März illustrierte dies anschaulich. Trump sagte dort, die USA sollten lieber einen Regimewechsel in den Vereinigten Staaten unterstützen als einen in Russland.

DeSantis sagte Carlson, es sei nicht im Interesse Amerikas, weiter in den Konflikt hineingezogen zu werden.

Ramaswamy sprach sich auch gegen eine stärkere Unterstützung der USA in diesem Krieg aus.

Auch zwei weitere potenzielle Präsidentschaftskandidaten, die Gouverneurin von South Dakota, Kristi Noem, und der texanische Gouverneur Greg Abbott bewegen sich in diesem Meinungsumfeld.

Kandidaten der härteren Gangart

Pence, der Trumps Vizepräsident war, schlug einen anderen Ton an. „Es gibt keinen Platz für Putin-Apologeten in der Republikanischen Partei“, sagte er zu Carlson.

Haley antwortete, dass der Widerstand gegen Russland im Interesse der Vereinigten Staaten liege.

Auch die Antworten der beiden potenziellen republikanischen Kandidaten Senator Tim Scott und des ehemaligen Gouverneurs von New Jersey, Chris Christie, sind eher dem Lager der Falken zuzuordnen.

Laut Carlson hat Trumps ehemaliger Nationaler Sicherheitsberater John Bolton gesagt, er sei beschäftigt, während Pompeo und andere nicht antworteten.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „Trump’s Competitors Seek to Set Themselves Apart Without Scorning MAGA“ (deutsche Bearbeitung jw)



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