Mahnwache für Journalistin: Panama Papers – Bloggerin überführt Premierminister und wird ermordet

Die regierungskritische Journalistin und Bloggerin Daphne Caruana Galizia wurde auf Malta getötet. Caruana Galizia hatte mit einem Artikel über die Grenzen Maltas hinaus für Aufsehen gesorgt, indem sie schrieb, dass eine in den sogenannten Panama Papers erwähnte Firma der Frau des Regierungschefs gehöre. Regierungschef Muscat hatte diese Darstellung als Lüge bezeichnet.
Titelbild
Mahnwache für Daphne Caruana Galizia in Malta.Foto: MATTHEW MIRABELLI/AFP/Getty Images
Epoch Times17. Oktober 2017

Nach dem Autobombenanschlag auf die regierungskritische Journalistin und Bloggerin Daphne Caruana Galizia auf Malta haben mehrere tausend Menschen an Mahnwachen teilgenommen.

In der Stadt Sliema im Nordosten der Mittelmeerinsel hielten die Teilnehmer einer Mahnwache am Montagabend Kerzen in den Händen, sie legten Blumen und Beileidsbekundungen nieder.

„Wenn die Menschen ihre Regierung fürchten, ist das Tyrannei, wenn die Regierung die Menschen fürchtet, ist das Freiheit“, war auf einem Schild zu lesen, das mit Blumen und Kerzen am Straßenrand hinterlassen wurde.

Die 53-jährige Caruana Galizia war am Montag durch eine Autobombe getötet worden. Der Sprengsatz riss ihr Auto in Stücke, die Journalistin wurde Augenzeugenberichten zufolge auf ein nahegelegenes Feld geschleudert. Sie hinterlässt einen Ehemann und drei Söhne.

Siehe: Mord an maltesischer Journalistin: „Sie opferte ihr Leben, um die Wahrheit ans Licht zu bringen“

Caruana Galizia hatte mehrfach Korruptionsvorwürfe gegen Vertraute von Regierungschef Joseph Muscat erhoben und mit ihren Berichten erreicht, dass Muscat wegen der Vorwürfe im Zusammenhang mit den „Panama Papers“ vorgezogene Neuwahlen ansetzte. Aus der vorgezogenen Parlamentswahl im Juni ging Muscats Arbeiterpartei trotz der Korruptionsvorwürfe als Siegerin hervor.

Muscat sprach nach dem Attentat auf die Journalistin von einer „barbarischen“ Tat und einem „schwarzen Tag für unsere Demokratie und unsere Meinungsfreiheit“.

Der Mitte-Links-Politiker wies die Sicherheitskräfte an, die Täter zu finden und vor Gericht zu bringen. Jeder wisse, dass Caruana Galizia eine scharfe Kritikerin von ihm gewesen sei, doch könne niemand einen solch „barbarischen“ Akt rechtfertigen. (afp/so)



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