Madrid: Viel Aktionismus – Einigung unklar – Noch nie hat eine Weltklimakonferenz so lange überzogen
Noch nie hat eine Weltklimakonferenz ihre Beratungen so lange überzogen wie in diesem Jahr. Am Morgen wurde in Madrid weiter verhandelt – mehr als 36 Stunden nach dem ursprünglich geplanten Ende.
Eigentlich hätte die Konferenz am Freitagabend enden sollen. In Madrid wird seit zwei Wochen vor allem über drei Themen verhandelt: Regeln für den Handel mit Klimaschutz- Gutschriften, finanzielle Unterstützung der reicheren Industriestaaten für die ärmeren Länder und die Aufforderung, im kommenden Jahr ehrgeizigere nationale Pläne für den Klimaschutz vorzulegen.
Dennoch lagen die knapp 200 vertretenen Staaten in ihren Positionen zuletzt noch weit auseinander. „Es ist ein harter Kampf, hier wenigstens keine Rückschritte zu erleiden“, hieß es am Morgen aus Kreisen der deutschen Delegation.
Zuletzt war unklar, ob eine Einigung auf Regeln für den internationalen Handel mit Klimaschutz-Gutschriften gelingt. Dies war eines der wenigen konkreten Verhandlungsziele der diesjährigen UN-Konferenz, die seit dem 2. Dezember tagt.
Bislang hielt den Rekord der längsten Überziehung einer UN-Klimakonferenz die COP im Jahr 2011 im südafrikanischen Durban – sie endete an einem Sonntag gegen 06.50 Uhr. Den Rekord für die längste COP insgesamt hält weiter die Konferenz voriges Jahr in Kattowitz. Zwar endete sie am Samstag, den 15. Dezember 2018 gegen 22 Uhr, sie hatte aber einen Tag früher begonnen als üblich.
Etliche Delegierte mussten inzwischen abreisen, darunter die meisten Minister. Auch Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) ist inzwischen nicht mehr in Madrid. Viele Umwelt- und Hilfsorganisationen haben die Konferenz schon abgeschrieben – was hier geschehe, werde der beim Klimaschutz gebotenen Eile nicht gerecht, kritisieren sie. (dpa)
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