Macron wirft Türkei „kriegerische“ Haltung gegenüber Nato-Partnern vor
Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron hat dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan eine „kriegerische“ Haltung gegenüber den Nato-Partnern vorgeworfen. In einem Interview mit dem arabischen Fernsehsender Al-Jazeera sagte Macron am Samstag, er hoffe, dass sich die „Dinge beruhigen“. Dafür müsse der türkische Präsident Frankreich und die Europäische Union sowie deren Werte respektieren, sagte Macron. Zudem dürfe Erdogan „keine Lügen erzählen und keine Beleidigungen äußern“.
„Die Türkei hat eine kriegerische Haltung gegenüber ihren Nato-Verbündeten“, sagte Macron und kritisierte das Vorgehen Ankaras in Syrien, Libyen und im Mittelmeer.
Erdogan hatte vergangene Woche zum Boykott französischer Produkte aufgerufen. Hintergrund waren von Macron angekündigte strengere Kontrollen von Moscheen und anderen muslimischen Einrichtungen nach der mutmaßlich islamistisch motivierten Ermordung eines Geschichtslehrers bei Paris.
Neben dem Streit zwischen Erdogan und Macron sorgen weitere Aktionen Ankaras für diplomatische Spannungen. So gibt es seit der Entdeckung reicher Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer heftigen Streit um deren Ausbeutung. Sowohl die EU-Mitglieder Griechenland und Zypern als auch die Türkei erheben Anspruch auf die betreffenden Seegebiete. Ankara provozierte die Anrainerstaaten wiederholt. Auch in den Konflikten in Libyen, Syrien und Berg-Karabach mischt die Türkei mit. (afp)
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