Macron will Frankreichs Militärpräsenz in Afrika „deutlich reduzieren“
Ein halbes Jahr nach dem unfreiwilligen Abzug der französischen Soldaten aus Mali hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Montag die „sichtbare Verringerung der Präsenz“ französischer Soldaten auf dem afrikanischen Kontinent angekündigt. Dies sei jedoch weder ein Rückzug noch ein Ende der Einsätze, fügte er hinzu. Die französischen Stützpunkt in Afrika sollten „afrikanisiert“ werden, sagte Macron.
„Dort wo Hunderte oder Tausende französische Soldaten stationiert sind, wird die Zahl unserer Soldaten reduziert. Zugleich wird die Zahl der afrikanischen Partner vergrößert“, erklärte er. Die französischen Militärstützpunkte würden nicht geschlossen, sondern in Akademien oder gemeinschaftliche Stützpunkte umgewandelt.
Die Zahl der französischen Soldaten in der Region ist zuletzt von 5.000 auf 3.000 gesunken. Im vergangenen Sommer hatte die Militärjunta in Mali den Abzug der französischen Soldaten durchgesetzt, die dort dschihadistische Milizen bekämpften.
Reise von Macron
Ein Teil der französischen Soldaten wurde ins benachbarte Niger verlagert. Vergangene Woche zog Frankreich auf Wunsch der dortigen Militärjunta auch 400 Spezialkräfte aus Burkina Faso ab.
Am Mittwoch bricht Macron zu einer mehrtägigen Reise nach Gabun, Angola, in die Demokratische Republik Kongo und Kongo-Brazzaville auf. In Libreville nimmt Macron am One Forest Summit für den Erhalt der Wälder im Kongo-Becken teil.
Die Reise findet vor der Hintergrund des schwindenden Einflusses Frankreichs in seinen ehemaligen Kolonien auf dem afrikanischen Kontinent statt. Russland und China verteidigen ihre Interessen in den rohstoffreichen Ländern immer vehementer.
„Afrika ist ein Ort des wirtschaftlichen Wettbewerbs geworden“, sagte Macron. „Die französische Wirtschaft muss aufwachen“, fügte er hinzu. „Andere Länder, die vor einigen Jahren noch nicht präsent waren und nicht mehr zu bieten haben als Frankreich, machen sich dort immer breiter, einfach weil sie die afrikanischen Länder ernst nehmen“, sagte der Staatschef.
Frankreich beobachtet zudem mit Sorge, dass in der Zentralafrikanischen Republik und in Mali die russische Söldnertruppe Wagner im Einsatz ist. „Es sind kriminelle Söldner, die als Lebensversicherung unfähiger Regime oder Putschisten dienen“, sagte Macron.
Sie legten ein „ausbeuterisches Verhalten“ mit Blick auf die Minen und Rohstoffe an den Tag. „Ich bin überzeugt, dass die Staaten, die auf diese kurzsichtige Lösung gesetzt haben, sich bald von ihnen abwenden, weil sie nur Unglück bringen“, sagte er. (afp)
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