Macron und Rehlinger gedenken Befreiung Straßburgs von Nazi-Herrschaft

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat gemeinsam mit Bundesratspräsidentin Anke Rehlinger dem 80. Jahrestag der Befreiung von Straßburg gedacht. Französische Truppen befreiten die Stadt damals von der NS-Herrschaft.
Titelbild
Der französische Präsident Emmanuel Macron (M) vor dem Obelisken Leclerc während einer Zeremonie zum 80. Jahrestag der Befreiung Straßburgs auf dem Place Broglie in Straßburg, Ostfrankreich, am 23. November 2024.Foto: Sarah Meyssonnier/POOL/AFP via Getty Images
Epoch Times24. November 2024

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat gemeinsam mit der derzeitigen Bundesratspräsidentin, Saarlands Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD), des 80. Jahrestags der Befreiung Straßburgs von der NS-Herrschaft gedacht.

Macron verneigte sich am Samstag vor dem Denkmal für General Jacques-Philippe Leclerc, der am 23. November 1944 mit seiner 2. Panzerdivision Straßburg von der Nazi-Herrschaft befreit hatte. Der französische Staatschef würdigte außerdem die elsässischen Widerstandskämpfer und kündigte an, den Historiker Marc Bloch ins Panthéon aufzunehmen.

Rehlinger nahm als derzeitige Bundesratspräsidentin an dem Gedenken teil. Die saarländische Ministerpräsidentin ist außerdem Deutschlands Kulturbevollmächtigte im Rahmen des Vertrages über die deutsch-französische Zusammenarbeit.

Erinnerung an Zwangsrekrutierung von Elsässern

Macron ging in seiner Rede auch auf das heikle Thema der Zwangsrekrutierungen von Elsässern durch die deutsche Wehrmacht ein.

„Die Tragödie der Zwangsrekrutierten muss benannt, anerkannt und gelehrt werden“, sagte der Staatschef.

„Diese Kinder des Elsasses und aus (dem Département) Moselle wurden gefangen, in Uniformen gesteckt, die sie hassten, im Dienste einer Sache, die sie zu Sklaven und Instrumenten eines Verbrechens machte“, fügte Macron hinzu.

Der französische Präsident Emmanuel Macron (vorn 2.r) auf dem Gelände des Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof aus dem Zweiten Weltkrieg, auch „Struthof“ genannt, in Ostfrankreich am 23. November 2024 in Respekt. Foto: Sarah Meyssonnier/POOL/AFP via Getty Images

Nazi-Deutschland hatte die Grenzregionen Elsass und Moselle in Lothringen de facto annektiert und deren Einwohner als Deutsche betrachtet.

Mehr als 130.000 Männer aus den Gebieten wurden daher in die deutsche Armee eingezogen. Lange Zeit war dieses Thema in Frankreich tabu.

Die Zwangsrekrutierungen seien „immer falsch verstanden“ worden, sagte einer der Betroffenen, der 99-jährige Jean-Marie Hostert, am Samstag. „Wir wollten da nicht hingehen“, stellte er zu dem Zwangseinsatz in der Wehrmacht klar.

Besuch im einzigen KZ auf französischem Boden

Macron kündigte an dem Gedenktag an, den französischen Historiker Marc Bloch in die nationale Ruhmeshalle Panthéon in Paris aufzunehmen, wo zahlreiche bedeutende Franzosen ihre letzte Ruhestätte gefunden haben.

Der Gelehrte, der von 1919 bis 1936 an der Universität von Straßburg mittelalterliche Geschichte gelehrt hatte, war 1944 wegen seines Widerstands gegen die Nazis von der Gestapo verhaftet und gefoltert worden. Drei Monate später wurde er exekutiert.

Der französische Präsident besuchte auch das ehemalige NS-Konzentrationslager Natzweiler-Struthof rund 60 Kilometer von Straßburg entfernt. Es war das einzige Konzentrationslager auf französischem Boden. SS-Einheiten ließen es 1941 in den Vogesen errichten und inhaftierten dort Juden, Sinti und Roma und Widerstandskämpfer. Von rund 50.000 Inhaftierten kamen 17.000 ums Leben. (afp/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion