Macron trifft in Neukaledonien ein und will schnell „Frieden, Ruhe und Sicherheit“

Frankreichs Präsident besucht Neukaledonien, um die Krise zu entschärfen. Er wolle „an der Seite der Bevölkerung zu sein, damit so schnell wie möglich wieder Frieden, Ruhe und Sicherheit einkehren“.
Titelbild
Der französische Präsident Emmanuel Macron und der französischen Hochkommissar für Neukaledonien, Louis Le Franc (3. v. l.), bei der Ankunft auf dem internationalen Flughafen Noumea La Tontouta in Noumea, Frankreichs Pazifik-Territorium Neukaledonien. 23. Mai 2024.Foto: Ludovic MarinN/POOL/AFP via Getty Images
Epoch Times23. Mai 2024

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ist im von Unruhen betroffenen französischen Überseegebiet Neukaledonien eingetroffen.

Er wolle „an der Seite der Bevölkerung zu sein, damit so schnell wie möglich wieder Frieden, Ruhe und Sicherheit einkehren“, sagte er am Donnerstag bei seiner Ankunft in der Hauptstadt Nouméa.

Macron kündigte an, dass „Entscheidungen getroffen und Ankündigungen gemacht werden“. Macron wird unter anderem von Innenminister Gérald Darmanin und Verteidigungsminister Sébastien Lecornu begleitet.

Prof. Vandendyck: „Staatsstreich“

Macron flog zu dem politisch riskanten Besuch in das französische Pazifikterritorium Neukaledonien, um die Krise zu entschärfen, die nach neuntägigen Unruhen, bei denen sechs Menschen getötet und Hunderte verletzt wurden, ausgebrochen ist.

Seine plötzliche Entscheidung, auf die Inselgruppe im Südwesten des Pazifiks zu fliegen, die etwa 17.000 Kilometer vom französischen Festland entfernt liegt, ist ein Zeichen für den Ernst, mit dem die Regierung die pro-separatistische Gewalt betrachtet.

Nach dem Einsatz der französischen Einsatzkräfte wurden die Blockaden erneut errichtet. Die „Randalierer der Unabhängigkeitsbewegung setzen ihre Ausschreitungen fort: Sie brennen, zerstören, plündern und greifen die Bewohner des Großraums Nouméa an“. Das schreibt Bastien Vandendyck, Professor für Geopolitik „Ozeanischer Pazifik“ an der Katholischen Universität Lille.

Auf X/Twitter Vandendyck: „Die Unabhängigkeitsbefürworter wollen mit Gewalt erreichen, was sie an den Wahlurnen nicht erreichen konnten: Eine Mehrheit der Unabhängigkeitsbefürworter in Neukaledonien. Deshalb sind wir eindeutig Zeugen eines Staatsstreichs, der seinen Namen nicht nennt.“

Auswärtiges Amt rät von Reisen ab

Die Unruhen in dem Überseegebiet, bei denen bereits sechs Menschen getötet wurden, halten seit mehr als einer Woche an. Es gilt eine nächtliche Ausgangssperre. Die Regierung hat zudem den Onlinedienst Tiktok blockiert. Das Auswärtige Amt in Berlin rät von nicht unbedingt notwendigen Reisen nach Neukaledonien derzeit ab.

Auslöser der Ausschreitungen ist eine geplante Änderung des Wahlrechtes für die Provinzwahlen. Die ursprüngliche Bevölkerung der Inselgruppe, die etwa 40 Prozent der Bevölkerung ausmachen, befürchtet eine Verringerung ihres Einflusses gegenüber den Festlandfranzosen, die sich in Neukaledonien niedergelassen haben. Allerdings stimmte in mehreren Referenden jeweils die Mehrheit dafür, bei Frankreich zu bleiben. (afp/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion