Maas kritisiert türkischen Einmarsch und warnt vor Wiedererstarken der IS-Miliz in Syrien

Der deutsche Außenminister Heiko Maas sieht die türkische Invasion in Nordsyrien kritisch: "Die Türkei nimmt damit in Kauf, die Region weiter zu destabilisieren".
Titelbild
Der deutsche Außenminister Heiko Maas.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times10. Oktober 2019

Wegen des Einmarschs der Türkei in Nordsyrien hat Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) am Donnerstag mit seinem türkischen Kollegen Mevlüt Cavusoglu telefoniert. Maas warnte anschließend im Kurzmitteilungsdienst Twitter, wegen der Offensive drohe ein Wiedererstarken der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).

Bei allem Verständnis für die türkischen Sicherheitsinteressen befürchteten Deutschland und die EU „erhebliche negative Folgen“, erklärte Maas. Der Außenminister hatte den türkischen Vorstoß bereits am Mittwoch „auf das Schärfste“ verurteilt.

Die Türkei nimmt damit in Kauf, die Region weiter zu destabilisieren und riskiert ein Wiedererstarken des IS“, warnte der Minister.

Die türkische Offensive drohe „eine weitere humanitäre Katastrophe sowie neue Fluchtbewegungen zu verursachen“. Auch die EU-Kommission und mehrere EU-Mitgliedstaaten äußerten scharfe Kritik an dem Vorgehen Ankaras.

Die türkische Armee hatte am Mittwoch eine lange geplante Offensive gegen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) in Nordsyrien begonnen, um dort eine „Sicherheitszone“ zu schaffen. Nach Artillerie- und Luftangriffen überquerten türkische Truppen an mehreren Punkten die Grenze.

Am Donnerstag drangen laut türkischen Medienberichten auch Kämpfer der mit der Türkei verbündeten sogenannten Syrischen Nationalen Armee nach Nordsyrien ein. Dies ist ein Zusammenschluss von syrischen Rebellengruppen, die früher unter dem Namen „Freie Syrische Armee“ bekannt waren. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion