M23-Miliz setzt trotz erklärter Waffenruhe Offensive fort
![Der anhaltende Konflikt zwischen Regierungstruppen und der Miliz M23 im Kongo zwingt viele Menschen dazu, zu fliehen und sich in Lagern wie diesem am Rande der Provinzhauptstadt Goma zu versammeln.](https://images-de.epochtimes.de/uploads/2024/03/urnnewsmldpa.com20090101240313-99-328755-v3-s2048-800x450.jpeg)
Trotz der Ankündigung einer einseitigen Waffenruhe haben die M23-Miliz und ruandische Soldaten im Osten der Demokratischen Republik Kongo eine weitere Offensive gestartet. Nur Tage nach der Einnahme der Stadt Goma in der Provinz Nord-Kivu rückten die Kämpfer am Mittwoch auf die Stadt Bukavu in der Nachbarprovinz Süd-Kivu vor. Sei nahmen dabei die 100 Kilometer von Bukavu entfernte Minenstadt Nyabibwe ein.
Die M23-Miliz hatte zuvor eine einseitige Waffenruhe ab Dienstag angekündigt und erklärt, sie verfolge nicht die Absicht „die Kontrolle über Bukavu oder andere Orte“ übernehmen zu wollen. Am Mittwochmorgen kam es jedoch zu heftigen Zusammenstößen zwischen den kongolesischen Streitkräften auf der einen und der M23-Miliz und ruandischen Soldaten auf der anderen Seite.
Die neue Offensive der M23 sei „der Beweis dafür, dass die angekündigte einseitige Waffenruhe wie immer ein Trick war“, sagte ein Sprecher der kongolesischen Regierung der Nachrichtenagentur AFP.
Kämpfe dauern drei Jahre an
In den mittlerweile drei Jahre andauernden Kämpfen zwischen von Ruanda unterstützten Gruppen und der kongolesischen Armee waren immer wieder Waffenruhe verkündet und dann systematisch gebrochen worden. Aus Armeekreisen hieß es, dass beide Seiten in den vergangenen Tagen ihr Personal und ihre Ausrüstung in der Region verstärkt hätten.
Der Konflikt war in der vergangenen Woche eskaliert: M23-Kämpfer und ruandische Soldaten drangen in Goma, die Hauptstadt der an Bodenschätzen reichen Region Nord-Kivu, ein.
„Bisher wurden in den Straßen von Goma in den vergangenen Tagen 2.000 Leichen gefunden und 900 Leichen befinden sich noch in den Leichenhallen der Krankenhäuser von Goma“, sagte die stellvertretende Leiterin der UN-Mission Monusco, Vivian van de Perre, am Mittwoch vor Journalisten. Es sei mit weiteren Opfern zu rechnen, fügte sie hinzu.
Der Regierung in Kinshasa zufolge wurden allein im Januar mehr als 500.000 Menschen durch die Kämpfe in Nord- und Süd-Kivu vertrieben.
Die Regierung der Demokratischen Republik Kongo wirft dem Nachbarland Ruanda vor, es auf die Ressourcen im Osten des Landes abgesehen zu haben und deshalb die Miliz M23 bei ihrem Angriff auf Goma unterstützt zu haben. Ruanda hingegen gibt an, im Ostkongo bewaffnete Gruppen bekämpfen zu wollen, in denen es eine Gefahr für das eigene Gebiet sieht.
Nord-Kivu und die Nachbarprovinz Süd-Kivu sind seit Jahrzehnten von Konflikten geprägt. Die M23 hat sich dabei als stärkste bewaffnete Gruppe erwiesen. (afp/red)
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