Brasilien: Wahlbehörden erklären Lula zum Sieger der Präsidentschaftswahl

Der linksgerichtete frühere Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva hat die Präsidentschaftswahl in Brasilien gewonnen. Die Wahlbehörden erklärten Lula am Sonntag nach Auszählung von fast allen Wahllokalen mit rund 51 Prozent der Stimmen in der Stichwahl zum Sieger der Präsidentschaftswahl.
Der brasilianische Ex-Präsident (2003-2010) Luiz Inacio Lula da Silva winkt Anhängern auf Lulas letzter Wahlkampfkundgebung auf der Avenida Paulista in São Paulo zu. Die Wahlen in Brasilien rücken näher.
Der brasilianische Ex-Präsident (2003-2010) Luiz Inacio Lula da Silva winkt Anhängern auf Lulas letzter Wahlkampfkundgebung auf der Avenida Paulista in São Paulo zu.Foto: Lincon Zarbietti/dpa
Epoch Times31. Oktober 2022

An dieser Stelle wird ein Podcast von Podcaster angezeigt. Bitte akzeptieren Sie mit einem Klick auf den folgenden Button die Marketing-Cookies, um den Podcast anzuhören.

„Dieses Land braucht „Frieden und Einheit, erklärte Lula in São Paulo vor jubelnden Anhängern. Der rechte Amtsinhaber Jair Bolsonaro erhielt gute 49 Prozent der Stimmen.

Lula rief nun zur Einheit auf. „Die Brasilianer wollen nicht mehr kämpfen“, sagte der 77-Jährige in seiner Siegesansprache. „Niemand will in einem gespaltenen Land leben, das sich in einem Zustand des ständigen Krieges befindet.“

Er ging unter anderem auf die Hungerkrise ein, von der mehr als 33 Millionen Brasilianer betroffen sind. „Heute sagen wir der Welt, dass Brasilien zurück ist“, erklärte Lula und versprach, gegen die Abholzung im Amazonasgebiet vorzugehen.

Der frühere Gewerkschaftschef bekam in der Stichwahl 50,9 Prozent der Stimmen, sein Konkurrent Bolsonaro 49,1 Prozent. Der Amtsinhaber reagierte bisher nicht öffentlich auf das Ergebnis – auch nicht in den Online-Netzwerken, wo Bolsonaro für gewöhnlich sehr aktiv ist.

Einige Anhänger Bolsonaros versammelten sich in der Hauptstadt Brasília und weigerten sich, das Ergebnis zu akzeptieren. „Das brasilianische Volk wird eine gefälschte Wahl nicht schlucken und unser Land einem Dieb überlassen“, sagte die 50-jährige Lehrerin Ruth da Silva Barbosa.

Bald nach Bekanntgabe des Ergebnisses trudelten derweil die ersten Glückwünsche internationaler Politiker ein. „Ich gratuliere Luiz Inácio Lula da Silva zu seiner Wahl zum nächsten Präsidenten nach freien, fairen und glaubwürdigen Wahlen“, erklärte US-Präsident Joe Biden. Er freue sich auf die Zusammenarbeit zwischen den USA und Brasilien.

Der französische Staatschef Emmanuel Macron beglückwünschte Lula zu seiner Wahl, die „eine neue Seite in der Geschichte Brasiliens aufschlägt“. „Zusammen werden wir unsere Kräfte bündeln, um die vielen gemeinsamen Herausforderungen anzugehen und das Band der Freundschaft zwischen unseren Ländern zu erneuern“, schrieb Macron bei Twitter.

Zur Wahl waren mehr als 150 Millionen Brasilianerinnen und Brasilianer aufgerufen gewesen. Bei einer ersten Wahlrunde am 2. Oktober hatte Lula, der bereits in den Jahren 2003 bis 2010 Präsident war, 48 Prozent der Stimmen erzielt, Bolsonaro kam auf 43 Prozent. Der Wahlkampf war in einer extrem polarisierten Atmosphäre geführt worden. (afp/yz)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion