„Lost Place“ Baikonur: Illegal eingedrungener Franzose verdurstet

Auf dem Gelände des russischen Raumfahrtbahnhofs Baikonur, der weiterhin genutzt wird, ist ein Franzose offenbar verdurstet. Laut Ermittlern war er mit einem weiteren Franzosen illegal auf das Gelände eingedrungen.
Titelbild
In diesem von der NASA zur Verfügung gestellten Bild gehen Feuerwehrleute an einer Sojus-Rakete vorbei, Baikonur, 18. Juli 2019, Kasachstan. Auch 2024 wird weiterhin vom größten Weltraumbahnhof ins All gestartet.Foto: Joel Kowsky/NASA via Getty Images
Epoch Times13. Juni 2024

Auf dem Gelände des russischen Raumfahrtbahnhofs Baikonur in der kasachischen Steppe ist ein Franzose offenbar verdurstet. Die französische Botschaft in Almaty sei über den Tod eines französischen Touristen informiert worden und kümmere sich um dessen Familie, hieß es am Donnerstag aus Diplomatenkreisen.

Nach Angaben der russischen Ermittlungsbehörden starb der Mann „bei extremer Hitze und Trockenheit“ offenbar an den Folgen von Dehydrierung und chronischer Erkrankungen.

Den Ermittlern zufolge war der 24-Jährige gemeinsam mit einem weiteren Franzosen illegal auf das riesige Gelände des Raumfahrtbahnhofs eingedrungen. Dort hätten sich die beiden mindestens drei Tage lang versteckt gehalten.

Der überlebende Franzose wurde festgenommen und nach einer Befragung durch ein Militärgericht in Baikonur wieder freigelassen, wie ein Gerichtssprecher der Nachrichtenagentur AFP sagte.

Legendärer Ruf von Baikonur

Mit seinen zahlreichen Raumfahrt-Hinterlassenschaften aus der Sowjetära hat das Kosmodrom von Baikonur bei Fans schwer erreichbarer und „verbotener“ Orte einen legendären Ruf. Nach Angaben des russischen Ermittlungskomitees werden jedes Jahr „Extremtouristen“ auf dem Gelände gefasst.

Abflug vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan: Zwei Raumfahrerinnen aus Belarus und den USA sind gemeinsam mit einem russischen Kosmonauten zur Internationalen Raumstation (ISS) gestartet.

Abflug vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan: Zwei Raumfahrerinnen aus Belarus und den USA sind am 23. März 2024 gemeinsam mit einem russischen Kosmonauten zur Internationalen Raumstation (ISS) gestartet. Foto: Bill Ingalls/NASA/AP/dpa

So wurde etwa im Frühjahr 2022 der britische Reise-Blogger Benjamin Rich, der auf Youtube mehr als vier Millionen Abonnenten hat, auf dem Weltraumbahnhof festgenommen.

Auch die französischen YouTuber Le Grand JD und Hit the Road filmten bereits in den Hangars, in dem die Buran-Raumfähren aus der Sowjetzeit untergebracht sind. In ihrem Video berichteten die beiden, sie hätten tagelang durch die kasachische Steppe laufen und sich vor Militärpatrouillen verstecken müssen, um zu den Hangars zu gelangen.

Weltraumbahnhof ist weiterhin in Betrieb

Bis 2050 bleibt der Startplatz in der kasachischen Steppe weiterhin russisch – für Kasachstan ist der finanzielle Nutzen enorm. Es ist nach wie vor der größte Weltraumbahnhof der Welt.  Baikonur wird auch weiterhin genutzt, jedoch in geringerem Umfang als früher. 2021 gab es noch 14 von 24 russischen Starts von dort, 2022 nur noch 7 von 22.

Bis das neue russische Kosmodrom Wostotschny voll einsatzfähig ist, vermutlich 2030, wird auch weiterhin von dort gestartet. Von den einstmals 15 Startrampen in Baikonur sind aktuell noch 5 in Betrieb, darunter die historische Rampe 1, von der Juri Gagarin 1961 startete. Bemannte Raumfahrtmissionen zur Internationalen Raumstation ISS starten weiterhin regelmäßig von Baikonur. (afp/red)



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