Litauen wirft Belarus gezieltes Einschleusen von Migranten vor

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Der litauische Grenzschutzbeamte Vytautas Makauskas bei der Patrouille in der Nähe der litauisch-weißrussischen Grenzlinie am 21. Juni 2021 bei Poskonys, Litauen.Foto: Paulius Peleckis/Getty Images
Epoch Times26. Juli 2021

Litauens Außenminister Gabrielius Landsbergis hat der belarussischen Führung die gezielte Schleusung von Migranten in die EU vorgeworfen und neue Sanktionen gegen Minsk gefordert. „Das hier ist keine Flüchtlingskrise, sondern eine ‚hybride Kriegsführung‘ gegen uns“, sagte Landsbergis im Interview mit der Zeitung „Die Welt“ (Montagsausgabe). Wenn die Migrationssituation in Litauen sich weiter zuspitze, müsse die EU „neue und härtere“ Strafmaßnahmen gegen Belarus verhängen.

Landsbergis beschuldigte die belarussische Führung, sich an der Schleusung von Migranten in die EU zu bereichern. Im Nahen Osten und in Afrika seien belarussische Firmen aktiv, welche die Reise von Migranten über Belarus in die EU organisierten. „Von einem unserer Nachbarländer also werden für 7000 oder 8000 Euro Tickets vertrieben, mit denen Menschen illegal in die EU gelangen sollen“, sagte der Außenminister. Dies sei ein „profitables Geschäft“ für Minsk.

Um das „Schmuggelnetzwerk“ des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko zu zerschlagen, müssten die über Belarus eingereisten Migranten „so schnell wie möglich in ihre Herkunftsländer“ zurückgeschickt werden, forderte Landsbergis. „Nur so können wir zeigen, dass sich eine illegale Reise nach Europa nicht lohnt und Menschen davon abhalten, diese anzutreten.“

Litauen berichtet seit Juni von einem Anstieg der Zahl von Migranten, die über die Grenze aus Belarus kommen. Die litauische Regierung ist eine scharfe Kritikerin Lukaschenkos. Zudem hat der EU- und Nato-Staat viele in Belarus verfolgte Aktivisten aufgenommen, darunter Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja.

Der seit fast drei Jahrzehnten regierende Lukaschenko war trotz massiver Betrugsvorwürfe nach der Wahl im August 2020 offiziell zum Sieger erklärt worden. Dies löste beispiellose Massenproteste aus, die von den Sicherheitskräften brutal niedergeschlagen wurden.

Im Juni setzte die EU umfassende Wirtschaftssanktionen gegen Belarus in Kraft. Hintergrund war die erzwungene Landung eines Ryanair-Flugzeugs in Minsk, in deren Zuge der regierungskritische Blogger Roman Protassewitsch festgenommen wurde. (afp)



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