Linksradikale rufen zu „Angriffen auf Kriegsprofiteure“ auf – Basel fürchtet um Herbstmesse
„Heute wird es heiß in der Baseler Innenstadt“, meldet „Telebasel News“. Bereits im Vorfeld sorgte die für 13.00 Uhr angekündigte kurdische Demonstration unter dem Namen „World Resistance Day“ (Weltwiderstandstag) für große Diskussionen. Mit der Demo wenden sich Demonstranten gegen den Einmarsch der türkischen Armee in Nordsyrien. Laut „BZ“ hatten zuvor Linksradikale zur Teilnahme bei „Angriffen auf Kriegsprofiteure“ aufgerufen.
„Mit dem Protest wird das Ende der völkerrechtswidrigen Invasion gefordert“, heißt es auf der Seite der linksradikalen „ANFNEWS“. Die Türken müssten die eingenommenen Gebiete sofort verlassen. Der Luftraum über Nordsyrien müsse für die Türkei geschlossen werden, „um einen Genozid verhindern.“
„Die Situation ist sehr angespannt“, betonte die Basler Nationalrätin Sibel Arslan mit kurdischen Wurzeln laut „NZZ“.
Tausende Bürger waren in den vergangenen Wochen auf die Straße gegangen, um gegen die Politik des türkischen Präsidenten Erdogan zu protestieren.
Nicht zuletzt aufgrund der stattfindenden Herbstmesse löste die Bewilligung der Veranstaltung durch die Polizei heftige Kritik aus. Die Demo führt direkt an zwei Standorten des beliebten Jahrmarktes vorbei. Mit einem Großaufgebot an Polizisten will die Kantonspolizei Basel-Stadt die Demo unter Kontrolle halten. Gewalt wird nicht ausgeschlossen.
Der Großrat Beat K. Schaller schreibt auf Twitter:
Eine Demo mit angedrohten Gewalttaten während der Herbstmäss quer durch Stadt; goots eigentlig no? Nein sagen zum Datum und zur Route wäre richtig. Basel braucht Leute mit Rückgrat!
— BeatKS (@bkschaller) November 1, 2019
Jemand schreibt:
Wenn die Basler Politiker aller Couleur Arsch in der Hose hätten, würden sie am Barfi eine Menschenkette vor der Herbstmesse bilden, anstatt dümmliche Lösungsvorschläge raus zu posaunen. – Allen voran die Rechtsbürgerlichen. Das könnte man Ernst nehmen. #Demo #Basel #Politik
— Michael S. Vökt (@ms_voekt) November 2, 2019
Neben der Baseler Demo hat die Plattform „Defend Rojava“ zu weiteren Protestaktionen im deutschsprachigen Raum in Berlin, Köln, Stuttgart, Frankfurt, Darmstadt, Wien und Graz aufgerufen.
Die Antikriegsdemo #RiseUp4Rojava ?❤? startet in Kürze ab Neptunbrunnen.
Liebe Medien, es ist übrigens keine „kurdische Demo“, genauso wie die Invasion der Türkei in die demokratische Konföderation Nordostsyrien kein Konflikt zwischen Türken und Kurden ist. #WomenDefendRojava pic.twitter.com/GhoL9jrMjj— [IL*] Berlin (@IL_Berlin) November 2, 2019
In Bochum demonstrierten bereits am Freitag über 1.500 Menschen.
— Elke (@elkepoley) November 2, 2019
Auch in Finnland, Schweden, Griechenland, Australien, Großbritannien und beispielsweise auf Zypern gegen die Menschen auf die Straße, um ihre „Solidarität mit Rojava“ zu bekunden. (sua)
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